Arnolf
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s. Arnulf.
Arnolf
3 Wörter, 19 Zeichen
Arnolf,
s. Arnulf.
1) röm. Kaiser, natürlicher Sohn des ostfränkischen Königs Karlmann und der Liutswinda, Schwester des nordgauischen Grafen Ernert, geboren um 850, erbte nach seines Vaters Tod (880) Bayern [* 3] und Kärnten und wurde nach Karls des Dicken Absetzung (887) zum ostfränkischen König erwählt. Er nahm seine Residenz in Regensburg, [* 4] schlug 891 die Normannen bei Löwen, [* 5] führte aber gegen das mährische Reich Swatopluks 892 und 893 erfolglose Kriege. Vom Papst Formosus gegen Guido von Spoleto, der nach der Kaiserwürde trachtete, zu Hilfe gerufen, machte er 894 einen Zug nach Italien, [* 6] mußte zwar infolge des Abfalls der Großen in Piacenza umkehren, erschien aber 895 von neuem in Italien und wußte die Streitigkeiten zwischen dem Herzog Berengar von Friaul, der sich zum König von Italien ausgeworfen, und Guidos Sohn Lambert um die Kaiserwürde so geschickt zu benutzen, daß ihn der Papst Formosus 22. Febr. 896 in Rom, [* 7] welches Arnulf im Sturm genommen hatte, zum Kaiser krönte.
Mit Zurüstungen zu weiterm Kampf beschäftigt, erkrankte er und kehrte nach Deutschland [* 8] zurück. Er starb 8. Dez. 899 zu Regensburg und ward dort (in St. Emmeram) begraben. Ihm folgte als König sein sechsjähriger Sohn Ludwig (das Kind). Von einer Beischläferin, Holenrada, hatte Arnulf zwei Söhne: der eine, Zwentibold, ward 895 König von Lothringen, der andre, Ratold, wird als Ahnherr der Grafen von Meran [* 9] angesehen.
Vgl. Dümmler, De Arnulfo (Berl. 1852);
Wenck, Die Erhebung Arnulfs (Leipz. 1847).
2) Bischof von Metz, [* 10] Ahnherr der Karolinger, geboren um 582, ward austrasischer Palastaufseher unter Theudebert II., trat dann in den geistlichen Stand und wurde 612 Bischof von Metz. Er herrschte für Chlotar II. und dessen Sohn Dagobert I. gemeinsam mit dem Majordomus Pippin von Landen, dessen Tochter Begga an Ansegisel, Arnulfs Sohn, verheiratet war. Nachdem er unter Dagoberts selbständiger Regierung seinen Einfluß verloren, legte er sein Bistum 627 nieder und zog sich nach Horenberg im Wasgau in die Einsamkeit zurück, wo er 16. Aug. 641 starb. Arnulfs Leichnam wurde 642 nach Metz gebracht und in der seitdem Arnulfskirche genannten Apostelkirche beigesetzt. Seine Nachkommen waren die Arnulfinger oder Karolinger (s. d.).