(v. engl. buck,
»Bock«,
[* 2] und skin,
»Haut«,
[* 3] also wörtlich: Bockshaut), geköpertes Wollengewebe, welches aus
Streichgarn gewebt und mehr oder weniger gewalkt, aber nicht wie
Tuch gerauht, sondern vielmehr auf der rechten Seite glatt
geschoren wird. Er wird sowohl glatt als streifig und mit einfachen
Dessins gemustert fabriziert. Die
Kette besteht aus einem einfachen, aber festgedrehten Gespinst. Der Buckskin ist wegen des Köpergewebes elastischer
und wegen der stärkern Drehung des
Garns minder glänzend als
Tuch, wird jetzt vielfach statt des gewöhnlichen Wolltuches
zu Kleidungsstücken für
Männer, insbesondere zu
Beinkleidern, verwendet, da er im ganzen haltbarer ist
als
Tuch und insbesondere nicht so leicht reißt wie dieses. In neuester Zeit wird er auch mit
Baumwolle
[* 4] und
Leinen vermischt,
wodurch ein geringerer und wohlfeilerer
Stoff (halbwollener Buckskin) entsteht.
Man fertigt sogar Buckskin lediglich aus
Baumwolle oder nur mit Zusatz von
Leinen. Sehr dünner und leichter
Buckskin heißt Doeskin (Rehfell). Der Buckskin wurde zuerst in
England und zwar schon seit geraumer Zeit verfertigt, erst in der neuern
Zeit aber fand seine Fabrikation und Anwendung überall Verbreitung.
Vgl. Stommel, Das Ganze der
Weberei
[* 5] des
Tuch- und Buckskinfabrikanten
(Braunschw. 1875‒76, 2 Bde.);
Ölsner, Lehrbuch derTuch- und Buckskinweberei
(Altona
[* 6] 1877‒81).
v. d. Engl. buck-skin (wörtlich Bockfell) heißt eine Gattung viel fabrizierter
Wollstoffe, welche an Stelle von Tuch hauptsächlich als Beinkleider, in stärkerer Herstellung auch als
Röcke (Paletotstoffe) getragen werden. B. sind mit wenig Ausnahmen Köpergewebe und haben als solche mehr Elastizität als
die Tuche, sind mehr oder weniger gewalkt, auf der rechten Seite glattgeschoren, ohne vorher gerauht zu sein, und entbehren
infolge der stärkern Drehung des verwendeten Garnes des Glanzes des Tuches.
Die Stoffe sind meistens gestreift, karriert oder sonst verschiedentlich nach dem Wechsel der Mode gemustert. Die Ware zerfällt
in Winter- und Sommerbuckskins, also stärkeren und dünneren Stoff. Der erstere besteht aus stärkerem Wollgarn (Streichgarn)
und ist als Paletotstoff oft ungemustert. Zu der Sommerware wird ein sehr dünnes gezwirntes Streichgarn
benutzt; wohlfeile Waren sind jedoch verschiedenartig mit Baumwoll- oder Leinengarn gemischt und es werden dergleichen jetzt
sogar ohne alle Wollzuthat, lediglich aus Baumwolle oder mit Leinenbeimischung gefertigt.
Die französischen B. zeichnen sich durch geschmackvolle Muster aus. Die besten in Deutschland produzierten kommen als niederländische
aus den Fabrikstädten der preußischen Rheinprovinz, außerdem von Berlin, Brandenburg, Burg, Spremberg,
Grünberg, Crimmitschau, Werdau, Meerane, Heimchen, Heidenheim etc. Hauptfabrikationsorte in
Österreich sind Brunn und Reichenberg. Sehr dünne und leichte B. heißen Doeskins (Rehfell v. d. Engl. doe-skin). Zollt.
Nr. 41 d 5; bedruckt, oder auch nur teilweise aus bedrucktem Garn gewebt, Nr. 41 d 6 α.
(engl. buck-skin, d. i. Bocksfell, Bocksleder; frz. cuir de laine), ein jetzt
vielfach statt des eigentlichen Tuchs angewendeter, tuchähnlicher, aber geköperter Stoff, in den besten Sorten aus reiner
Streichwolle, mit feiner festgedrehter, öfters zweifädig gezwirnter Kette gewebt, der mehr oder minder
stark gewalkt, schwach gerauht, auf der rechten Seite geschert wird, durch das Köpergewebe elastischer und infolge der stärkern
Drehung des Garns weniger glänzend als Tuch ist und entweder glatt, einfarbig oder mit verschiedenartigen Köperstreifen, sowie
mit allerlei kleinen, einfachen Mustern versehen in den Handel kommt.