Nach der
Schlacht an der
Unstrut 1075 gefangen, entkam er 1076 und unterstützte den
GegenkönigHeinrichs
IV.,
Rudolf vonSchwaben, sodann
Hermann vonLützelburg. Von
Heinrich IV. 1085 geächtet und vertrieben, eroberte er sein
Bistum
mit
Hilfe slawischer
Völker wieder, suchte dann in Ekbert von
Meißen einen neuen
Gegenkönig aufzustellen, wurde aber 1088 auf
Anstiften desselben Ekbert, der sich in seinen
Hoffnungen getäuscht sah, zu
Goslar von dem
Volk, welches über die stete Streitlust
des
Bischofs erbittert war, in seinem
Palast angegriffen und erschlagen. Von ihm ist 1083 das Kollegiatstift zu St.
Peter in
Halberstadt und 1084 das
Kloster Huysburg im Huywald gestiftet worden. Nach der nicht begründeten
Sage
war ein großer Kinderfreund und lebt als »Buko von
Halberstadt« in
Kinderliedern fort.
897–908 Graf der thüring. Mark an der Saale, hatte bis dahin den frank. Nidgau verwaltet.
In der blutigen Fehde zwischen den Babenbergern und Konradinern, in der der königl. Hof
[* 20] Ludwigs des Kindes unter Leitung des
Bischofs Hatto von Mainz die Partei der letztern ergriff, wußte er eine neutrale Stellung zu behaupten und nahm dann mehrfach
an den Reichsangelegenheiten teil, fiel aber schon 3. Aug. 908 gegen die Ungarn, die damals mit den abtrünnigen
Sorben zum zweitenmale in Thüringen und Sachsen
[* 21] einbrachen.
Franz Emil Emanuel von, Staatsmann, geb. zu Königsberg i. Pr.,
studierte 1855–58 in Berlin und Heidelberg die Rechte, trat 1862 nach bestandenem Assessorexamen zur Steuerverwaltung über,
wurde 1878 Regierungsrat in Danzig, trat 1876 als Hilfsarbeiter in das Reichskanzleramt und wurde 1878 vortragender Rat in
demselben. Als solcher gehörte er auch der Tabaksenquete- und der Zolltarifkommission des Bundesrats an und vertrat 1879 im
Reichstage mit andern die Zolltarifvorlage.
Bei der Errichtung des Reichsschatzamts wurde er in demselben Jahre Direktor dieser Behörde, war als solcher hervorragend
thätig in der Durchführung der neuen Zollgesetzgebung und folgte im Juli 1882 dem zum preuß.
Finanzminister ernannten Staatssekretär im Reichsschatzamt Scholz im Amte. Hier leitete er namentlich
die weitere Ausbildung der Abgabengesetzgebung und den Abschluß von Handelsverträgen mit den auswärtigen Staaten. 1883 wurde
er geadelt, 1886 schied er, durch Krankheit genötigt, aus dem Reichsdienste, trat aber schon
1887 wieder als Präsident der
Seehandlung in den preuß. Staatsdienst.