Cirsocēle
(griech.), s. Krampfaderbruch.
Cirsocele
4 Wörter, 42 Zeichen
(griech.), s. Krampfaderbruch.
(Cirsocele, Varikocele), eine zwar sehr gebräuchliche, aber wenig zutreffende Bezeichnung für eine krankhafte Erweiterung der Blutadern (Venen) des Hodensackes, welche nichts mit eigentlichem Bruche gemein hat. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten: Krampfaderbruch des Hodensackes (Varicocele scrotalis), wobei die venösen Gefäße des Hodensackes angeschwollen sind und sich als harte, knotige, äußerlich sichtbare, dunkelblaue Unebenheiten, ohne alle krankhafte Veränderung der Hode und des Samenstranges, zeigen, und Krampfaderbruch des Samenstranges (Varicocele funiculi spermatici), die eigentliche Cirsocele, wobei man kleine, hartweiche, spiralförmig gewundene Stränge, gleich einem Bündel Regenwürmer, längs des Samenstranges fühlt, mit oder ohne Erkranktsein der Hode, oder eine schmerzlose Anschwellung, wie ein Knäuel verwickelter Vogeldärme zunächst über und an der Hode, die nur, wenn sie sehr groß wird, den Bauchring erreicht und durch ihre Schwere ein lästiges Ziehen verursacht, wenn die Geschwulst nicht durch einen Tragbeutel (Suspensorium) unterstützt ist.
Eine allgemein anerkannte Theorie über die Entstehung des Krampfaderbruchs gibt es zur Zeit noch nicht. Das Übel erscheint häufiger auf der linken als auf der rechten Seite. Die Aussicht auf Heilung ist allezeit ungünstig, denn meist widersteht die Krankheit in noch geringem Grad aller Kunsthilfe; doch bleibt sie nicht selten, zu einem gewissen Grad gediehen, zeitlebens unverändert und verursacht bei ordnungsmäßiger Lebensweise und Tragen eines Suspensoriums weiter keine Beschwerden und Folgen. Für die höhern Grade des Übels hat man zur radikalen Heilung verschiedene Verfahrungsweisen vorgeschlagen, z. B. die ¶
Unterbindung der knotig erweiterten Gefäße, die Entfernung derselben durch blutige Operation, ja sogar die Wegnahme der Hode selbst, welch letztere wohl kaum verantwortbar sein dürfte. Die Erfahrung hat gezeigt, daß es bei hohem und bedeutendem Grade des Krampfaderbruchs hinreicht, durch einen Schnitt den Samenstrang bloßzulegen, einen der größern Venenstämme zu unterbinden und dann von den empfohlenen Mitteln, bei Vermeidung aller Anstrengungen und Reizungen und Enthaltung alles Stehens, Gebrauch zu machen, wodurch mindestens dem Fortschreiten des Übels vorgebeugt, wenn auch nicht immer radikale Heilung hervorgebracht wird.