Cyriacus
von
Ancona,
[* 2] mit vollem
Namen Cyriacus
de Pizzicolle, geb. 1391, gest. nach 1449 zu
Cremona,
gehört zu dem
Kreise
[* 3] der bedeutendsten
Humanisten der ital. Renaissance und war der erste, der größere
Reisen in wissenschaftlichem
Interesse in den
Ländern klassischen
Altertums unternahm. Die Ergebnisse seiner
Reisen (1435-38 in
Griechenland,
[* 4] 1444 in
Griechenland
und
Kleinasien) legte er in Tagebüchern und einem 3
Bücher umfassenden Werk «Kommentarien» nieder.
Von diesen Aufzeichnungen sind nur geringe Bruchstücke erhalten, so in dem in der Barberinischen
Bibliothek zu
Rom
[* 5] aufbewahrten
Zeichenbuche des
Architekten
Giuliano da
San
Gallo und in dem
Münchener
«Codex» der Zeichnungen des
Hartmann Schedel. Beide Handschriften
enthalten Nachzeichnungen nach
Blättern aus dem
Tagebuche des Cyriacus
, die von großem wissenschaftlichen Werte
sind, weil Cyriacus
die
Denkmäler zum
Teil noch in weit besserm Zustande sah, als sie sich heute befinden. An einer Gesamtrekonstruktion
der 3
Teile der «Kommentarien» ist
de Rossi thätig. -
Vgl. O. Jahn, Aus der Altertumswissenschaft.