Diepoldsau
(Kt. St. Gallen,
Bez. Unter
Rheinthal). 415 m. Gem. und Dorf, in einer der alten Rheinschlingen gelegen, 9 km ö.
Altstätten
und 3 km sö. der Station
Heerbrugg der Linie
Rorschach-Sargans. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Diepoldsau
-Heerbrugg. Mit dem österreichischen Ufer durch eine Rheinbrücke verbunden. Gemeinde, mit
Schmitter und
Hütten: 375
Häuser, 2129 Ew.,
wovon 1089 Katholiken und 1034 Reformierte;
Dorf: 182 Häuser, 1002 Ew. Ackerbau (Mais, Kartoffeln), Obstbau.
Hornvieh- u.
Pferdezucht. Stickerei und Weberei (70 Schifflimaschinen). Boden der Gemeinde zum grossen Teil sumpfig;
starke Torfgewinnung. 890: Thiotpoldesowa. Früher den Kirchgemeinden
Bernegg und
Marbach zugeteilt; seit 1728 eigene reformierte
und seit 1762/63 mit dem Dorfe
Schmitter zusammen eigene katholische Kirchgemeinde. In politischer Beziehung wurde Diepoldsau
1788 von
der
Herrschaft
Oberried losgelöst und selbständig gemacht. 1881 gliederte sich
Widnau als eigene politische
Gemeinde von Diepoldsau
ab. Das ganze Gebiet hat bis zur jüngsten Zeit von den Hochwassern des
Rheins und seiner verschiedenen
Arme viel zu leiden gehabt.
Die seit 1893 von Oesterreich und der
Schweiz gemeinsam unternommenen grossen Korrektionsarbeiten haben mit dem den
Sumpf w.
von Diepoldsau
in gerader Linie durchziehenden Diepoldsauerkanal die alte ö. am Dorf vorbeigehende Rheinschlinge
abgeschnitten. Zwei Brücken verbinden das Dorf über den Kanal mit dem schweizerischen Ufer. Andere Arbeiten und Kanäle
vervollständigen das ganze durch die Rheinkorrektion geschaffene System
von Schutzbauten und Bodenverbesserungen. S. den
Art.
Rhein (Korrektionsarbeiten).