Engi
(Kt. Glarus). 774 m. Gem. und Dorf, im Sernfthal, am rechten Ufer des Sernf und an der Mündung des Mühlebachs in diesen, zwischen Gandstock und Gulderstock, 6 km sö. der Station Schwanden der Linie Zürich-Glarus-Linthal. Postwagen Schwanden-Elm. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Allmend, Altstafel, Boden, Grund, Gufelstock, Schlatt und Wald: 253 Häuser, 1160 reform. Ew.; Dorf: 212 Häuser, 981 Ew. Kirchgemeinde Matt. Grosse Baumwollspinnerei.
Ackerbau u. Viehzucht, Handel mit Jungvieh. Schieferbrüche. Das aus einer Reihe von einzelnen Häusergruppen bestehende
Dorf zieht sich auf eine Länge von 2 km hin und steht auf den vom
Mühlebach und den vom
Gulderstock herabkommenden
Wildbächen
aufgebauten Schuttkegeln. Zerfällt in Engi
vor dem Bach (im Süden) und Engi hinter dem Bach (im
Norden).
Obwohl Engi
die bedeutendste Ortschaft im
Sernfthal ist, hat sie doch keine eigene Kirche; Pfarrkirche in dem 2 km entfernt
gelegenen Dorf
Matt.
S. Engi
werden zu beiden Thalseiten die eocänen Schiefer gebrochen, die sich ausgezeichnet zur Bedachung
von
Häusern, zu
Tisch- und Ofenplatten, sowie zu Schreibtafeln eignen.
Das Material dieser schon seit mehreren Jahrhunderten betriebenen Schieferbrüche wurde im 17. Jahrhundert nach Deutschland,
Holland, England, Schweden, Spanien und Portugal ausgeführt. In den Schiefern eine sehr interessante fossile Fauna; man
hat darin von Fischen 27 und von Schildkröten und
Vögeln je 2 Arten gefunden. Bearbeitet von Alex. Wettstein:
Die Fischfauna des tertiären Glarnerschiefers (in den Abhandlungen der schweiz. paläontolog. Gesellschaft. Bd. 13, 1886).
Beim Schieferbruch Engi
-Matt hat man römische Münzen gefunden;
Platten aus Glarnerschiefer findet man oft in den römischen
Siedelungsresten des schweizerischen
Mittellandes. Im
Mühlebachthal die Heidenstäfeli, wahrscheinlich
Reste einstiger Alemannensiedelungen.