(spr. flamáng), Léopold, franz. Kupferstecher
und Radierer, geb. ¶
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von französischen Eltern zu Brüssel, erhielt von dem damals dort lebenden Calamatta (gest. 1868 in
Mailand) den ersten Unterricht, kam 1853 nach Paris und machte sich schon sehr bald durch zahlreiche Grabstichelarbeiten,
Mezzotintostiche sowie durch Illustrationen für die «Gazette des beaux-arts»
und für andre Schriften bekannt. Seit 1859 beschickt er fast regelmäßig die Ausstellungen mit seinen
Arbeiten, die sowohl in Linienmanier wie als Radierungen nach andern Meistern oder nach eignen Kompositionen meisterhaft
ausgeführt sind. Zu seinen besten Blättern gehören: die Geburt Christi, nach Francesco Francia;
Stratonike, die Quelle
und Ludwig XIV. mit Molière, alle drei nach Ingres;
die Nachtwache und die sogen. Anatomie, beide
nach Rembrandt, sowie mehrere trefflich radierte Blätter in Bidas «Evangelien».
Eine reiche Sammlung
seiner besten Blätter befand sich 1878 auf der internationalen Ausstellung in Paris. 1870 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
- Sein Sohn François F., geb. 1859 zu Paris, Schüler von Cabanel, Hédouin und J. P. (Anmerkung des Editors: Jean-Paul) Laurens,
der ein viel versprechendes Talent zur Malerei zeigt, brachte bis jetzt einige Porträte und die Historienbilder:
Barbarossa besucht das Grab Karls d. Gr. sowie das prämiierte, für das Museum des Luxembourg angekaufte
letzte Gastmahl der Girondisten (1879).