(spr. fritaun),Hauptstadt der
SierraLeone-Küste in Westafrika und Sitz des britischen
Gouverneurs aller englischen
Besitzungen in Westafrika, liegt reizend auf der Nordspitze der
HalbinselSierra Leone in dem von hohen, amphitheatralischen
Bergen
[* 3] umschlossenen, aber ungesunden Thalbecken eines aus der Vereinigung des
Waterloo
[* 4] Rokelle und
Port
Loko entstandenen
Flusses, ist gut gebaut, mit geraden
Straßen, dem
Haus des
Gouverneurs und den
Kasernen auf 120 m hohem
Hügel,
einer wesleyanischen und einer anglikanischen
Mission mit
Kirche und
Schulen,
Hospital und (1881) 21,913 Einw., worunter nur 100
Weiße.
Freetown ist Sitz eines deutschenKonsuls. - Die Stadt wurde 1787 von einer englischen
Gesellschaft zur Unterstützung
befreiter Sklaven durch Ansiedelung solcher gegründet und hieß anfangs Granvilletown. 1794 wurde sie durch ein französisches
Kriegsgeschwader völlig zerstört.
(spr. frihtaun), Hauptort der brit. KolonieSierra Leone an der Westküste Afrikas, liegt in
sumpfiger Niederung am Fuße der die Halbinsel durchziehenden Bergkette (700 m), hat (1891) 30000 E., darunter etwa 200 Weiße
und 1000 Mandingo, einen vorzüglichen, stark befestigten Hafen, eine Kathedrale, Gouverneurspalast, Missionshaus der Wesleyaner
und eine GrammarSchool, in denen Eingeborene zu Missionaren ausgebildet werden, sowie Kasernen der engl. Garnison. Freetown ist
Sitz eines deutschen Konsuls. Das Klima ist infolge der massenhaften Regengüsse (8 Monate lang) sehr ungesund, die Sterblichkeit
groß. Freetown ist ganz besonders ein Zufluchtsort befreiter oder entlaufener Sklaven, daher zugleich ein Tummelplatz
von Faulenzern und Verbrechern. Geschickte Arbeiter werden sehr gesucht. Die Einfuhr hatte (1891) einen Wert von
453378, die Ausfuhr von 477655 Pfd. St. Es liefen Schiffe
[* 5] mit 445528 t Ladung ein. Wichtig
ist Freetown als Kohlenstation.