Fundamentalbaß
(franz. Basse fondamentale), nach J. Ph. ^[Jean Philippe] Rameau (»Traité d'harmonie«, 1722) die Bezeichnung der Akkorde durch ihren Hauptton, z. B.:
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Rameau wurde bei dieser
Aufstellung durch die
Erkenntnis geleitet, daß alle
Akkorde im
Sinn eines
Dur- oder
Mollakkords verstanden werden, dessen natürlichen Baßton er als Fundamentalbaß
bezeichnete; so gelangte er
zur
Lehre
[* 2] von der
Umkehrung der
Akkorde, welche Vallotti,
Kirnberger,
Abt
Vogler u. a. adoptierten. Leider hat keiner von ihnen
den Grundgedanken
Rameaus fort entwickelt, der sich z. B. in der Bezeichnung von d
f
a c als F
dur-Akkord mit
Sexte (accord de la sixte ajoutée) und h d f als G
dur-Akkord mit
Septime, aber ausgelassenem
Grundton
ausspricht. Nur
Gottfried
Weber machte einen
Versuch, über ihn hinauszukommen, konnte sich aber von der Kirnbergerschen
Aufstellung
einer größern Anzahl von
Stammakkorden sowenig losmachen wie andre Theoretiker seiner Zeit. In neuester
Zeit hat H.
Riemann in seiner
»Harmonielehre« (1880)
Rameaus Grundgedanken aufgegriffen und im Zusammenhang mit den neuern Fortschritten
der
Theorie eine neue Art der Akkordbezifferung entwickelt.