1)
Wilhelm, Schriftgießer, geb. 1741 zu Basel,
[* 2] namhafter Verbesserer der
Buchdruckpresse, die, bisher ganz aus
Holz,
[* 3] von ihm fast ganz aus
Eisen
[* 4] und in wesentlich vervollkommter Form konstruiert wurde. Die zünftigen
Buchdrucker von damals
verwehrten ihm, als nicht zunftgemäß gelernt, deren Einführung, und erst sein gleichnamiger Sohn,
welcher ihren
Bedingungen entsprach, konnte die
Erfindung des
Vaters, die er noch wesentlich verbesserte, praktisch verwerten
und verbreiten. Die HaasschePresse
[* 5] wurde indes durch die bald darauf auftretende
Stanhopepresse (s. d.) überholt.
Johannes
Hubertus Leonardus de, holländ. Tiermaler, geb. 1832 zu
Hedel (Nordbrabant), Schüler von van Oos in Haarlem, widmete sich dort und nachher in Oosterbeek den
Landschafts- und Tierstudien, zog 1857 nach Brüssel und errang in den nächsten Jahren glänzende Erfolge, namentlich 1861 mit
dem tragischen Bild: nach der Überschwemmung. Seine Tierstücke zeigen uns das Vieh in allen Stellungen und Stimmungen in
einer Malweise, die, fern von der Glätte und Gelecktheit eines Eug. Verboeckhoven, eine warme, kräftige
Färbung zeigt.
Dahin gehören: Pferde bei Regenwetter, junger Stier an der Fähre, Landschaft mit Vieh bei Arnheim, Bulle mit Kuh, Esel
in den Dünen (1869), das köstlich humoristische Aquarell: Trio von Eseln (Lissabon), Vieh am Rhein, die
drei Gesellen (neugierig die Köpfe zusammensteckende Esel, Berlin) und neuerdings auf der Ausstellung in München: die Kühe
des Taglöhners, Beim Nahen des Gewitters, Mittagsruhe am Gestade der Nordsee und Vieh am Flußufer in Holland. Nach mehreren
seiner Bilder brachte er selbst Radierungen.
Michael, Pädagog, geb. zu Pinkafeld im Eisenburger Komitat, studierte in Steinamanger, Fünfkirchen
[* 25] und
Wien, wurde 1834 zum Priester geweiht, 1837 Professor der Geschichte am Lyceum zu Fünfkirchen, 1846 Stadtpfarrer daselbst, 1853 k. k.
Schulrat des Pester Statthaltereigebietes, 1860 Bischof von Szatmár und 1862 Wirkl. Geheimrat und Mitglied
des Unterrichtsrates. Von seiten der magyar. Nationalen hatte er 1861 viele Angriffe zu erleiden, sodaß er längere Zeit
sein Bistum und das Land meiden mußte. Er starb 1868. Haaswar in deutscher und ungar. Sprache
[* 26] als Historiker und Pädagog thätig.
Sein Hauptverdienst erwarb er sich um die Hebung des Volksschulwesens in seinem Verwaltungsgebiet; namentlich verdanken ihm
viele Pußtenschulen ihre Entstehung.
Philipp, österr. Industrieller, geb. begründete 1810 in Wien eine Weberei
[* 27] von Modestoffen, wozu 1818 eine
Weberei für Möbelstoffe und 1838 eine Fabrik für Teppiche kam. Das Haus, seit 1850 unter der Firma «Philipp
Haas & Söhne», erlangte bald Weltruf, und Haas gründete noch Fabriken zu Hlinsko (für Sammet), Ebergassing (Weberei und
Spinnerei), Bradford (für Wollstoffe), in Lissone bei Mailand (für Seidenstoffe), und errichtete an mehrern Orten Europas
Verkaufsstellen. Er starb zu Vöslau, worauf sein Sohn Eduard, Ritter von Haas (geb.
gest. und dann dessen Sohn Philipp, Ritter von Haas (geb. Chef des Hauses ward. Im Nov. 1883 wurde die Firma mit 6 Mill. Fl. Kapital in die «Aktiengesellschaft der k. k. privilegierten
Teppich- und Möbelstofffabriken vormals Philipp Haas & Söhne» (Direktor: kaiserl. Rat Laurenz Gstettner)
verwandelt, mit Fabriken (1893) in Wien, Ebergassing, Mitterndorf, Hlinsko, Bradford, Lissone;