Hattala
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Martin, slaw. Gelehrter, geb. zu Trstená im Arvaer Komitat, widmete sich in Wien [* 3] theologischen und philosophischen Studien und wurde 1850 zum Gymnasiallehrer in Preßburg [* 4] ernannt, wo er seine »Lautlehre der alt- und neutschechischen und slowakischen Sprache« [* 5] (Prag [* 6] 1854) verfaßte. 1854 habilitierte er sich als Privatdozent der slawischen Linguistik an der Prager Universität, wo er, seit 1861 zum ordentlichen Professor ernannt, noch jetzt wirkt.
Seine wichtigern Schriften sind außer der genannten (in tschechischer Sprache): »Syntax der tschechischen Sprache« (Prag 1855);
»Vergleichende Grammatik der tschechischen und slowakischen Sprache« (das. 1857);
»Das Lied vom Heereszug Igors« (das. 1858);
»Anfangsgründe der slowakischen Sprache« (Wien 1860);
»Ursprüngliche tschechisch-slowakische Konsonantengruppen« (1870);
»Antibarbarus der tschechischen
Sprache«
(Prag 1877) u. a. Im Streit über die
»Königinhofer Handschrift« (s. d.)
und das
»Gericht der Libusa« trat Hattala
mit zwei
Schriften: »Verteidigung der
Authentizität des
Urteils Libusas vom philologischen
Standpunkt«
(Prag 1858-1860) und »Das Libusa-Gericht, vom paläographischen, philologischen
und poetischen Standpunkt verteidigt« (deutsch in der
»Prager Morgenpost«),
für die Echtheit derselben ein.