Henckel
von
Donnersmark,
Wilhelm
Ludwig
Viktor,
Graf, preuß.
General, geb. als Sohn des
preußischen
Generalleutnants
Grafen
Viktor Amadeus Henckel von Donnersmark
(geb. 1727, gest.
1793), des
Freundes des
Prinzen
Heinrich von
Preußen
[* 2] (seinen militärischen
Nachlaß gab
Zabeler
[Zerbst
[* 3] 1846, 2 Bde.] heraus).
Henckel von Donnersmark
trat 1789 in ein preußisches Dragonerregiment und wurde 1803
Rittmeister. 1807 zum
Major
und Flügeladjutanten des
Königs
avanciert, begleitete er 1810
Kalckreuth nach
Paris,
[* 4] um
Napoleon wegen dessen Vermählung mit
Marie
Luise
zu beglückwünschen. Am russischen
Feldzug nahm er als
Adjutant
Yorks teil; 1813 wurde er Oberst und
Kommandeur der Reservereiterei
des 1.
Armeekorps.
Nach der
Schlacht bei
Leipzig
[* 5] von
York mit der Verfolgung der flüchtigen
Franzosen beauftragt, befreite er 20. Okt. bei
Laucha 4000 Gefangene. In der
Nacht des ging er mit seinen
Reitern an der
Spitze des Yorkschen
Korps über den
Rhein
und brachte mit nur 6
Eskadrons Landwehrreiterei, 1
Bataillon
Fußvolk und einer halben reitenden
Batterie 7-8000
Franzosen, welche
in
Simmern als
Besatzung lagen, zum
Weichen. Nachdem er
Trier
[* 6] ohne Schwertschlag genommen, stieß er 27. Jan. wieder
zu
Yorks
Korps und bildete von
nun an die
Spitze des
Vortrabs. Am 30. März zum
Generalmajor ernannt, übernahm er im
Feldzug von
1815 das
Kommando der 4. Infanteriebrigade im 1.
Armeekorps, die an der
Schlacht von
Belle-Alliance geringen
Anteil
nahm, dann aber zur Verfolgung der Feinde mitwirkte.
Abberufen, um den Oberbefehl über die Reservereiterei des 5. Armeekorps zu übernehmen, die bei Halberstadt [* 7] zusammengezogen wurde, begab er sich später wieder zur Okkupationsarmee in Frankreich, von wo er erst 1819 mit den preußischen Truppen nach Torgau [* 8] zurückkehrte. Hier war er Divisionskommandeur und Kommandant; doch nahm er schon 1821 mit dem Charakter eines Generalleutnants seinen Abschied und lebte sodann auf seinem Gute Tiefensee bei Düben und seit 1842 in Dessau, [* 9] wo er starb. Er schrieb: »Erinnerungen aus meinem Leben« (Zerbst 1846).