Frank, engl.
Maler, geb. 1845 zu Kentishtown
(London),
[* 2] erhielt den ersten
Unterricht in der
Kunst von seinem
Vater, einem Kupferstecher, bezog mit 15
Jahren die
Schule der königlichen
Akademie und gewann daselbst 1863 die
goldene
Medaille und ein zweijähriges
Stipendium für die beste historische
Komposition: das
OpferIsaaks. Seinem ersten
Bild:
aus der
Kirche vertrieben, folgten 1865 die Farnkrautsammler, 1867 der Rekonvaleszent, 1869 eine ergreifende
Familienszene: der
Herr hat es gegeben, der
Herr hat es genommen.
Die
Königin gab ihm daraufhin den Auftrag für ein andres: keine
Kunde von der
See (1871), worin eine Seemannsfrau, in ängstlicher
Erwartung nach der
See ausschauend, schilderte. Diesem folgten 1872 das Dorfbegräbnis und 1873 ein Ruheplatz
in einer Eisenbahnstation, 1874: im
Stiche gelassen (Hauptbild), 1876 der Erstgeborne und 1877 der Heimgang.
Noch mehr sensationell
ist das 1878 entstandene Gemälde: in
Newgate verhaftet.
In den letzten
Jahren hat sich Holl dem Porträtfach zugewendet. Wenn
die
Wahl seiner
Süjets oft etwas Peinliches hat und eine
Neigung zum
Pathetischen vorherrscht, so zeugt
die Ausführung doch von großer Sorgfalt und die
Charakteristik von tiefem Naturstudium.
Elias, Architekt, geb. zu Augsburg
[* 3] als Sohn des Maurermeisters HansHoll, dessen Handwerk er erlernte,
wurde 1596 Meister und machte im Winter von 1600 auf 1601 eine Reise nach Venedig,
[* 4] wo die Bauwerke der italienischen Spätrenaissance,
insbesondere Palladios, so mächtig auf ihn einwirkten, daß seine künstlerische Thätigkeit nach seiner Rückkehr in die
Vaterstadt davon völlig beeinflußt wurde. Nachdem er 1602 seine Fähigkeit an dem Zunfthaus der Bäcker
bewährt, wurde er in demselben Jahre als Werkmeister in den Dienst der Stadt genommen, in deren Auftrag er unter anderm das
Zeughaus, den Wertachbrücken-Thorturm und das Siegelhaus (1605), den Klinkerthorturm (1608), den Fischerthorturm und
das Metzgerhaus (1609), das Rathaus, sein Hauptwerk (1615-20), den roten Thorturm und das HeiligeGeist-Spital
erbaute.
Weil er nach der religiösen Umwälzung in Augsburg als Protestant an seinem Bekenntnis festhielt, wurde er 1631 aus dem städtischen
Dienste
[* 5] entlassen und starb Holl ist einer der hervorragendsten Vertreter der italienischen Richtung in der deutschen
Renaissancearchitektur. Er hat eine Selbstbiographie hinterlassen, die Rechenschaft über seine umfangreiche
Thätigkeit ablegt.
Frank, engl. Genremaler, geb. zu
London, Sohn des Kupferstechers
William H. (gest. 1871), erhielt seine erste Ausbildung auf dem University
College, trat 1861 in die Akademie, erlangte schon im folgenden Jahr eine Prämie und 1863 die goldne Medaille für sein
historisches Bild: die Opferung Isaaks. Von 1864 stellte er in der Akademie eine Reihe von Genrebildern meistens ernsten
Inhalts aus, die durch tiefes Gefühl, charaktervollen Ausdruck und dramatische Behandlung allgemeine
Anerkennung erwarben, z. B.: die Farnkrautsammler, das Gottesurteil (1866), der Rekonvalescent, 1868 eins
seiner besten Bilder: Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen, das ihm ein zweijähriges Reisestipendium einbrachte.
In den 70er Jahren folgten: Er kommt nicht (harrende Fischerfamilie), Leichenbegängnis auf dem Lande,
der Erstgeborne, Ich bin die Auferstehung und das Leben, das Verlassen der Heimat, der Gang nach Haus u. a. 1873 wurde
er Genosse der Akademie in London.