eine chem. Verbindung von der Zusammensetzung C8H7N , die aus dem Indigblau
durch Reduktion entsteht und sich aus den Eiweißkörpern bei der Fäulnis, bei der Pankreasverdauung und beim Schmelzen
der Eiweißkörper mit Kali bildet. I. ist nebst dem ihm homologen Skatol (s. d.) ein Bestandteil der menschlichen Exkremente.
Seiner chem. Konstitution nach ist es ein Kondensationsprodukt eines Benzolkerns mit einem Pyrrolkern
im Sinne der Formel
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Es kann auch künstlich auf mehrern Wegen dargestellt werden. Das I. ist eine in Blättchen krystallisierende Substanz, schmilzt
bei 52° und siedet unter Zersetzung bei 245°. Mit Wasserdämpfen ist es leicht flüchtig. Auch in reinem Zustande riecht
es nach Fäkalien. Es hat als Imidbase schwach basische Eigenschaften und ist schwer löslich in Wasser.
Die Lösung färbt in der Wärme
[* 3] einen mit Salzsäure befeuchteten Fichtenspan rot. Durch Ersatz der Wasserstoffatome des
I. durch andere Atome oder Radikale läßt sich eine sehr große Zahl von Derivaten ableiten, die zahlreiche Isomerien zeigen.
Die, welche Alkylgruppen enthalten, sind dem I. sehr ähnlich. Man kennt aber auch Hydroxylderivate (Indoxyl,
Oxindol, Isatin), Carbonsäuren u. s. w. Auch der Indigofarbstoff gehört zur Gruppe des I.