(Ludwigsleich), ein althochdeutsches Gedicht in fränkischer
Sprache,
[* 2] welches den
Sieg des westfränkischen
KönigsLudwig III. bei Saucourt in der
Picardie 881 über die
Normannen besingt. Es schließt sich dem Volkston
an, hat aber wahrscheinlich einen fränkischen
Geistlichen, vielleicht denMönchHucbald in St.-Amand (gest. 930), zum Verfasser.
Herausgegeben wurde es zuerst von
Schilter (Straßb. 1696) nach einer
Abschrift, die
Mabillon von der
Handschrift genommen
hatte. Die
Handschrift, welche längere Zeit für verloren galt, fand
Hoffmann von
Fallersleben zu
Valenciennes wieder auf und
ließ aus ihr das Gedicht 1837 in den von ihm und
Willems herausgegebenen
»Monumenta Elnonensia« (2. Aufl.,
Gent
[* 3] 1845) abdrucken.
Das Ludwigslied, das zu den wertvollsten Überresten der althochdeutschen Zeit gehört, findet
sich in allen altdeutschen Lesebüchern.
ein histor. Lied in rheinfränk. Sprache zur Verherrlichung des Siegs, den der westfränk. König Ludwig
Ⅲ. bei Saucourt in der Picardie 3. Aug. 881. über die Normannen erfocht. Obgleich der geistliche Verfasser unmittelbar nachher,
jedenfalls vor LudwigsTode(5. Aug. 882) seine knappe, echt volkstümliche Ballade verfaßte, finden sich
doch schon poetisch wirksame legendarische Züge eingemischt. Das Ludwigslied besteht aus Strophen zu je zwei oder drei Reimpaaren.
Die einzige von Hoffmann von Fallersleben in Valenciennes aufgefundene Handschrift stammt aus der flandr. Abtei St. Amand-sur-l’Elnon.
Die beste neue Ausgabe steht in Müllenhoffs und Scherers «Denkmälern
deutscher Poesie und Prosa» (3. Ausg., 2 Bde.,
Berl. 1892), Nr. 11.