Mundarten.
Dorischer
Dial ., s. Griech.
Spr .
--
bei botan. Namen Abkürzung für Kurt Sprengel (s. d.).
Gaelische
Spr ., s.
Kelt .
Spr .
--
bei botan. Namen Abkürzung für Kurt Sprengel (s. d.).
Gaulois
--
(franz., spr. golŏa), gallisch, altfranzösisch, dann auch s. v. w. "altfrä
Gêrgo
--
(ital., spr. dsch-, Gergóne), das Rotwelsch, die Gaunersprache in Italien
Hellenismus
--
die nationale Eigentümlichkeit des Griechenvolks, namentlich in Bezug auf
Hellenisten
--
früher (speziell im Neuen Testament) Bezeichnung der unter griechisch redenden
Jenische
Spr ., s.
Koch . Loschen
--
1) Heinrich Gottfried, Schauspieler und Theaterunternehmer, geb. 1703 zu Gera,
Kochemer Loschen
--
(Kochemerloschaun, verderbt Kokumloschen, v. hebr. chacham, klug, und laschon,
Küchenlatein
--
(Latinitas culinaria), barbarisches Latein, insbesondere das verderbte, mit
Lingua
--
(lat. u. ital.), Zunge, Sprache. L. franca, verdorbenes Italienisch, welches,
Mönchslatein (Klosterlatein )
--
s. v. w. Küchenlatein (s. d.).
Oberdeutsch
--
die in Oberdeutschland gesprochenen Mundarten , also das Alemannische, Schwäbische
Patavinität
--
die Mundart der Bewohner der Stadt Patavium (Padua), insbesondere die Schreibart
Patois
--
(franz., spr. -tŏa), die bei den Bauern übliche Sprechweise, die Sprache
Pigeon-English
--
(auch Pidgin-English, spr. piddsch'n-inglisch), das verdorbene Englisch, welches
Rotwälsch
(Rotwelsch )
--
(Rotwälsch), die älteste der vielen Bezeichnungen der Gaunersprache (s.
Slang
--
(spr. släng), in England Name für die aus dem Gewerbs-, Sport-, Studenten-,
Spracheigenthümlichkeiten.
Amerikanismen
--
Eigentümlichkeiten und Modifikationen der englischen Sprache in Amerika.
Anglicismus
--
engl. Spracheigenheit, namentlich wenn sie sich ungehörig beim Gebrauch einer
Arabismus
--
Eigenheit der arabischen Sprache; Arabist, Kenner des Arabischen.
Assibilation
--
(lat.), ursprünglich die Eigenheit einiger Sprachen, vor Suffixen (besonders
Atticismus
--
(griech.), die Mundart von Attika, speziell von Athen, welche durch die mustergül
Dorismus
--
die Eigentümlichkeit des dorischen Volkscharakters; auch s. v. w. dorischer
Etacismus
--
die von Erasmus empfohlene und jetzt fast überall gebräuchliche Aussprache
Gallicismus
--
(lat.), die fehlerhafte Nachbildung und Anwendung solcher Ausdrücke, Wortstellung
Germanismus
--
eine Eigentümlichkeit der deutschen Sprache im Ausdruck, in der Wortstellung
Gräcismus
--
(griech.), eine der griechischen Sprache eigentümliche Ausdrucksweise, Wendung
Itacismus , s.
Etacismus
--
die von Erasmus empfohlene und jetzt fast überall gebräuchliche Aussprache
Lakonisch
--
(lat.), kurz und schlagend im Ausdruck (nach Art der alten Lakonier); Lakonismus,
Latinismus
--
(lat.), eine der lateinischen Sprache eigentümliche Ausdrucksweise, besonders
Mytacismus
--
(griech.), das zu häufige Vorkommen des Lautes m (griech. my).
Neologie
--
(griech.), Sprachneuerung, besonders wenn sie in unnötiger Einführung neuer
Polysynthetismus
--
(griech.), das einverleibende Prinzip des Sprachenbaues. Hiermit bezeichnet
Rhotacismus
--
(griech.), die Eigentümlichkeit mehrerer griech. Dialekte, z. B. des spartanisch-
Solöcismus
--
(griech.), Sprachfehler, besonders ein auf die Konstruktion des Satzes bezügliche
Vokalharmonie
--
eine der Assimilation und dem Umlaut nahe verwandte, besonders in den uralaltaisch
Grammatik. Lautlehre.
Grammatik
--
(griech., Sprachlehre), die Gesamtheit der Regeln über die Laute (s. Lautlehre
A , a
--
(Ach, Aach, althochd. Aha, schwed. A, dän. Aa, "Wasser, Fluß",
ABC
--
s. v. w. Alphabet (s. d.); auch angewendet auf die Anfangsgründe einer Wissenscha
Ablaut
--
von J. Grimm erfundener Ausdruck zur Bezeichnung des regelmäßigen Vokalwechsels,
Aphäresis
--
(griech., "Wegnahme"), in der Grammatik Wegwerfung eines Vokals,
Artikuliren
--
(lat.), gliedern; etwas Punkt für Punkt vortragen; die einzelnen Teile eines
Aspirata
--
(lat.), ein Buchstabe, auf den ein Hauch folgt, z. B. das griechische th.
Assimilation
--
(lat., "Verähnlichung"), derjenige Vorgang, durch welchen Bestandteile
Brechung
--
von J. Grimm eingeführter grammatikal. Kunstausdruck zur Bezeichnung des
D , d
--
in römischen Inschriften = Diis (den Göttern), oder = domus divina (Kaiserhaus
Diäresis
--
(griech., "Trennung"), in der Grammatik getrennte Aussprache aufeinander
Diphthong
--
(griech., "Doppellaut"), eine aus zwei Vokalen, von denen der erste
Diplasiasmus
--
(griech., "Verdoppelung"), in der Grammatik Verdoppelung eines Konsonant
Dissimilation
--
(lat.), in der Grammatik Gegensatz von Assimilation (s. d.), die Umwandlung
E , e
--
oder E. & O. E., auf englischen Rechnungen = errors (and omissions) excepted,
Ekthlipsis
--
(griech., "Ausstoßung"), s. Elision.
Elidiren
--
(lat.), heraus-, ausstoßen, besonders einen Vokal; s. Elision.
Elision
--
(lat., griech. Ekthlipsis), in der Grammatik die Ausstoßung eines Vokals
Epenthese
--
(griech.), "Einschaltung" eines Lautes, namentlich zwischen zwei
Euphonie
--
(griech.), Wohllaut; euphonisch, dem Wohllaut gemäß, aus Rücksicht darauf;
Explosivlaute *, s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Gutturales , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
H,
h
--
H., in England = His (oder Her) Imperial Highness, "Seine (Ihre) kaiserliche
Illiterat (Illiterata ) K, k
Kontraktion
--
(lat.), das Zusammenziehen nachgiebiger Teile vermöge der ihnen eigentümlichen
L , l
--
B., in England = legum baccalaureus, engl. bachelor of law, Bakkalaureus der
Labial
--
(lat.), zu den Lippen (labia) gehörig; Labiales, Lippenlaute (s. Lautlehre
Laut , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Lautgesetze , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Lautverschiebung
--
Vergleicht man ein beliebiges englisches oder niederdeutsches, holländisches,
Linguales , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Lispeln
--
eigentümliche Aussprache der Konsonanten, bei welcher namentlich L und S
M , m
--
Abkürzung für Millimeter.
Media
--
(lat., "Mittellaut"), alte Bezeichnung der drei tönenden Laute
Metathesis
--
(griech., "Versetzung"), in der Grammatik die Umkehrung der Reihenfolge
Mitlauter
--
s. v. w. Konsonant; vgl. Lautlehre.
Mouilliren
--
(franz., spr. mu[l]ji-), in der Grammatik s. v. w. einen Konsonanten, besonders
Mutae , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
N , n
--
in Preußen = Normalnull (s. d.).
Nasallaute, s.
Nasenlaute
--
(Nasale), s. Lautlehre.
Nasenlaute (Nasallaute )
--
(Nasale), s. Lautlehre.
O , o
--
= "ohne Ort", d. h. ohne Angabe des Druckortes.
Orthoëpie
P , p
--
= und so weiter (etc.).
♦ ppp., s. v. w. pianissimo; s. Piano.
Phonetik
--
(griech., von phone, Stimme), der richtige und wohlgefällige Gebrauch der
Phonologie
--
(griech.), s. v. w. Lautlehre (s. d.).
Pi
--
(Π, π), griech. Buchstabe, dem P entsprechend; in der Mathematik bezeichnet
Q,
q
--
= quod rectum (lat.), was recht ist.
R ,
r
--
A., in England = Royal Society of Antiquaries; R. S. D. = Royal Society of
S ,
s , s
--
.. Die so beginnenden russischen Namen s. unter einfachem S...
Selbstlauter , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Semivocales , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Spiranten , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Synalöphe
--
(griech., "Verschmelzung"), die Vereinigung zweier Silben, namentlich
Synizesis , s.
Synäresis
--
(Synizesis, griech.), in der Grammatik s. v. w. Kontraktion (s. d.).
Synkope
--
(griech.), in der Grammatik die Verkürzung eines Wortes um eine mittlere
T , t
--
e) t, lat. T, t, der harte oder tonlose dentale Verschlußlaut. Die Lautphysiologi
Tenuis
--
(lat.), alte Bezeichnung der tonlosen Konsonanten p, t, k. Vgl. Media.
Trema , s.
Diäresis
--
(griech., "Trennung"), in der Grammatik getrennte Aussprache aufeinander
Umlaut
--
eine vorzugsweise den jüngern germanischen Sprachen eigentümliche Trübung
V , v
--
= vice versa (lat.), "umgekehrt, gegenteilig".
Vokale , s.
Lautlehre
--
(Phonologie) zerfällt in zwei Teile: die Lautphysiologie und die Lautgeschichte.
Z , z
--
in den griech. Manuskripten der alten Ärzte s. v. w. Myrrhe, in denen späterer
Wortlehre.
Aktivum , s.
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Artikel
--
(lat.), ein Redeteil, den viele Sprachen dem Substantiv beifügen, um den
Augmentativform
--
Verstärkungs- oder Vergrößerungsform, bildet in manchen Sprachen das Gegenstüc
Beiwort , s. Adjektiv
--
s. Adjektivum.
Collectivum , s. Substantivum
--
(lat.), s. Substantivum.
Composita
verba , s.
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Comprehensiva
--
(sc. nomina, lat.), abgeleitete Wörter, welche die Gesamtheit der im Grundwort
Conjunctio, s.
Konjunktion
--
(lat., "Verbindung"), in der Grammatik s. v. w. Bindewort, der inflexibl
Derivatum
--
(lat.), ein "abgeleitetes" Wort, welches dadurch entsteht, daß
Diminutivsilben
--
(lat.), "Verkleinerungssilben", deren es im Deutschen zwei gibt,
Epitheton , s. Adjektiv
--
(griech.), s. v. w. Adjektiv (s. d.). E. ornans, "schmückendes Beiwort
Faktitiv
--
(lat.), bewirkend, das Bewirken bezeichnend; Faktitivum, s. v. w. Kausativum
Fremdwörter
--
(Lehnwörter), aus fremden Sprachen entlehnte Wörter, finden sich in allen
Genus
--
(lat.), Geschlecht, in der Zoologie und Botanik s. v. w. Gattung, in der Mineralog
Grundzahl, s.
Numeralia
--
(lat., Zahlwörter), adjektivische Wörter, welche die Verhältnisse der Zahl
Hauptwort , s. Substantivum
--
s. Substantivum.
Homonym
--
(griech.), gleichnamig, gleichlautend, besonders von Wörtern, die dabei verschied
Hyphen
--
(griech., "in eins [zusammen]"; auch ins Englische übergegangen,
Inchoativa verba
--
(lat.), "Beginnzeitwörter", d. h. solche, welche den Anfang einer
Interjektion
--
(lat.), Empfindungswort, ein Laut oder Wort, welches die Empfindungen oder
Intransitivum , s.
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Iterativum
--
(lat.), Zeitwort, welches die öftere Wiederholung einer Handlung ausdrückt,
Kakosyntheton
--
(griech.), ein fehlerhaft zusammengesetzter Ausdruck.
Kollektivum , s. Substantivum
--
(lat.), s. Substantivum.
Konjunktion
--
(lat., "Verbindung"), in der Grammatik s. v. w. Bindewort, der inflexibl
Korrelation
--
(neulat.), Wechselbeziehung (s. Korrelat); in der Grammatik Beziehung von
Krasis
--
in der griech. Grammatik Verschmelzung der Vokale zweier Silben zu einem Mischlaut
Masculinum , s.
Genus
--
(lat.), Geschlecht, in der Zoologie und Botanik s. v. w. Gattung, in der Mineralog
Monosyllabum
--
(griech.), einsilbiges Wort; monosyllabisch, einsilbig.
Neutropassiva, s.
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Neutrum
--
(lat., "keins von beiden"), Bezeichnung des grammatischen Geschlechts,
Nomen
--
(lat., Mehrzahl nomĭna), das Nennwort, s. Substantivum.
Numeralia
--
(lat., Zahlwörter), adjektivische Wörter, welche die Verhältnisse der Zahl
Ordinalia , s. Numeral.
--
(lat.), Ordnungszahlen, s. Numeralia.
Ordnungszahlen, s. Numeral.
Paragoge
--
(griech.), bei den Grammatikern der alten Schule die Verlängerung eines Wortes
Paronyma
--
(griech.), die von einem Wort abgeleiteten oder gebildeten, mithin stammverwandten
Partikeln
--
(lat., "Teilchen"), allgemeiner Name für die der Flexion (s. d.
Präfixum
--
(lat.), Vorsilbe, am Anfang eines Wortes stehendes grammatische Element; s.
Präposition
--
(lat.), Vorwort, ein Redeteil, der meist dem von ihm regierten Wort vorausgeht.
Primitivum
--
(sc. verbum, lat.), Stamm- oder Wurzelwort, im Gegensatz zu Derivatum (s.
Pronominalia, s.
Pronomen
--
(lat., Fürwort), ein flexibler Redeteil, der, anstatt eine Person oder Sache
Reciproca
--
(lat.), die "Gegenseitigkeit" ausdrückende Wörter, s. Pronomen
Reflexiv
--
(lat.), rückwirkend, rückbezüglich; Reflexiva, Wörter, welche eine Rückbezüg
Silbe
--
(lat. syllaba), die Gesamtheit der Laute, welche wie mit einem Schlag, also
Substantivum
(Hauptwort , Dingwort)
--
s. Substantivum.
Synonymen
--
(griech.), gleichbedeutende oder sinnverwandte Wörter. Meist stehen die durch
Transitivum, s.
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Umstandswort , s.
Adverbium
¶
--
(lat.), Umstandswort, Bestimmungswort, wörtlich "der beim Verbum stehende
Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Vokabeln
--
(lat.), die einzelnen Wörter einer Sprache; Vokabularium, Wörterbuch.
Wort
--
Verein von Sprachlauten oder einzelner Sprachlaut, welcher eine Vorstellung,
Wurzel
--
in der Mathematik die Zahl, welche man durch Zerlegung einer gegebenen Zahl,
♦ in der Grammatik derjenige Bestandteil eines Wortes, welcher nach Ablösung
Zahlwörter , s. Numeralia
--
(lat., Zahlwörter), adjektivische Wörter, welche die Verhältnisse der Zahl
Zeitwort , s. Verbum
--
(lat., Zeitwort, Aussagewort), derjenige Redeteil, welcher im Ganzen des Satzes
Niederländer Band - Ni
* 5
Niederländische .
(griech., Mundart ), provinzielle oder örtliche Abart einer Sprache ,
[* 4 ] wobei die Verschiedenheit aber nicht so
weit gehen darf, daß die gegenseitige Verstehbarkeit aufhört; denn tritt dies ein, so wird der Dialékt zur
besondern Sprache . Freilich ist die Grenze zwischen Sprache und Dialékt oft schwer zu ziehen; so ist das Niederländische
[* 5 ] ursprünglich
vom Deutschen nicht stärker verschieden als die plattdeutschen Dialekte, wird aber doch der politischen und litterarischen
Selbständigkeit der Holländer wegen als besondere Sprache angesehen. In gewissem Sinn kann man sagen,
daß Dialekte überall früher da sind als Sprachen ,
d. h. die sprachliche Zersplitterung ist um so größer, je geringer
die Kultur ist, und eine Spracheinheit auf einem größern Gebiet entsteht erst da, wo sich ein Kulturmittelpunkt gebildet
hat.
Daher findet sich bei unzivilisierten Völkern oft eine unverhältnismäßig große Menge von Dialekten;
so sprachen z. B. die etwa 50 Individuen, die vor einigen Jahrzehnten von der Urbevölkerung
Tasmanias noch übrig waren, vier verschiedene Dialekte, in denen so gewöhnliche Begriffe wie »Auge « ,
[* 6 ] »Hand «
[* 7 ] u. dgl. durch verschiedene
Wörter ausgedrückt wurden. Ebenso befördern Wanderungen und Isolierung in Bergländern oder auf Inseln
die Ausbildung von Dialekten (s. Sprache und Sprachwissenschaft). Wo eine Schriftsprache entsteht, da werden die Dialekte immer
mehr zurückgedrängt, kommen aber manchmal infolge politischer oder sozialer Umwälzungen wieder plötzlich an die Oberfläche.
So haben sich nach der Völkerwanderung die romanischen Sprachen gebildet, nicht aus der lateinischen Schriftsprache, sondern
aus den alten lateinischen Volksdialekten, dem sogen. Vulgärlatein.
Hebel (Werkzeug)
* 8
Hebel .
Auch ohne solche gewaltsame Umwälzung wird die Schriftsprache häufig durch die Dialekte beeinflußt, indem durch den Prozeß
der von Müller sogen. dialektischen Wiedererzeugung veraltete Formen und Wörter der Schriftsprache durch andre, aus dem frischen
Quell des Dialekts genommene ersetzt werden. Aus diesen Gründen ist es ein Zeichen oberflächlicher Auffassung,
die Dialekte als bloße »Patois « für der Beachtung unwert zu halten; sie empfehlen sich vielmehr der emsigen Durchforschung
des Gelehrten (J. Grimm , A. Schmeller , R. Weinhold ) wie der künstlerischen Handhabung von seiten des Dichters (R. Burns , Jasmin ,
Hebel ,
[* 8 ] F. Reuter , die altgriechischen Dialektdichter, wie Sappho , Anakreon etc.). Über die deutschen Dialekte
s. Deutsche Sprache .
[* 9 ]