Pikieren
sticheln, reizen;
sich auf etwas pikieren
, seine
Ehre in etwas setzen, etwas eifrigst
treiben;
pikiert, gereizt, empfindlich. - Als technischer
Ausdruck der Violinspieler bezeichnet Pikieren
das non legato (Halbstakkato),
d. h. das nicht eigentlich abgestoßene, sondern nur nicht gebundene
Spiel eines schnellen
Ganges mit einem
Bogenstrich, gefordert
durch Stakkatopunkte unter den Legatobogen, eins der schwierigsten
Probleme des virtuosen
Spiels, das ein ungemein leichtes
Handgelenk und lose
Bogenführung erfordert. - In der
Gärtnerei heißt Pikieren
das Weiterpflanzen junger Sämlinge,
die in
Samenschale,
Beet u. dgl. gewöhnlich zu dicht stehen, zum
Zweck der Erstarkung vor dem
Aussetzen an den
Ort ihrer Bestimmung (ins Treibbeet, freie Land oder in Töpfe).
Das Pikieren
geschieht
oft mehrere
Male, zuerst bei kleinsten
Pflanzen mit größter Vorsicht vermittelst eines
Griffels, später,
indem man die
Pflanzen immer weiter auseinander stellt. Nach dem Angießen müssen die pikierten
Pflanzen beschattet, auch
wohl kurze Zeit in geschlossene
Luft gebracht werden.