Port Natal
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Port
(Port Natal), Hafenstadt der brit. Kolonie Natal in Südostafrika, an der Bai von Natal und Kopfstation der Eisenbahnlinien nach Verulam, Isipingo und Ladysmith, hat (1884) 16,630 Einw., davon 8543 Europäer, 4220 Kaffern und 3867 Inder. Unter den europäischen Kaufleuten sind die Deutschen ziemlich stark vertreten. Durban ist Sitz eines deutschen Konsuls. Der Hafen ist nur Schiffen von geringem Tiefgang zugänglich, da sich eine Barre, auf der stets eine hohe Brandung steht, vor die Einfahrt legt; doch wird an Beseitigung derselben gearbeitet. Jetzt muß ein Dampfer die kostspielige Verbindung zwischen Schiff [* 3] und Land vermitteln. Dennoch geht über Durban der ganze auswärtige Verkehr der Kolonie. Es liefen 1884 ein: 368 Schiffe [* 4] mit 210,181 Ton., aus: 368 Schiffe mit 212,604 T. Die Ausfuhr (1883 für 831,747 Pfd. Sterl.) besteht ¶
vornehmlich in Wolle und Zucker, [* 6] nächstdem in Häuten, Mais, Angorahaar, Straußfedern u. a., die Einfuhr (1,751,107 Pfd. Sterl.) in Lebensmitteln, Getränken und Fabrikaten aller Art. Eine Eisenbahn (über Pieter-Maritzburg bis Ladysmith) führt Durban die Produkte Natals und der Oranjefluß-Republik zu. Mit England, der Kapstadt [* 7] und Sansibar [* 8] besteht Dampferverbindung. - Die Bai von Natal, von Vasco de Gama 1497 am Weihnachtstag entdeckt und danach benannt, blieb unbeachtet, bis die Holländer 1719 hier eine Kolonie anlegten, die indes einen nur kurzen Bestand hatte. Nicht glücklicher waren die Kolonisationsversuche des britischen Leutnants Farewell 1828 und des Hauptmanns Gardiner 1830, welch letzterer eine Republik Victoria [* 9] mit der Hauptstadt Durban gründete. Erst mit der Besitzergreifung der Küste durch England im J. 1842 begann die Stadt aufzublühen, die sich namentlich seit der Trennung Natals von der Kapkolonie (1856) schnell entwickelt hat.