Solms
-Sonnenwalde
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Eberhard, Graf zu, deutscher Diplomat, geb. zu Kotitz bei Bautzen, [* 2] besuchte 1839-43 die Ritterakademie zu Brandenburg, [* 3] trat dann in das Regiment der Garde du Corps, wurde 1844 Offizier, 1856 der preuß. Gesandtschaft in Dresden [* 4] attachiert, 1858 Legationssekretär, Chargé d'Affaires in Wien, [* 5] 1859 Chargé d'Affaires in Dresden, dann etatsmäßiger Legationssekretär in Hannover, [* 6] 1860 nach Petersburg [* 7] kommandiert und 1861 erster Sekretär [* 8] bei der königl. Gesandtschaft in Wien. 1863 nach Paris [* 9] versetzt und zum Botschaftsrat ernannt, übernahm er die Vertretung des erkrankten Botschafters Grafen von der Goltz und vertrat, zum Minister ernannt, 1869 den Norddeutschen Bund in der Pariser Konferenz.
Ende Nov. 1869 übergab er die Geschäfte dem neu ernannten Botschafter Baron Werther und übernahm sie wieder in den letzten, der Kriegserklärung von 1870 vorhergehenden Tagen. Nach Berlin [* 10] zurückgekehrt, wurde S. zum polit. Rat der Dritten Armee im Hauptquartier des Kronprinzen ernannt und nach Beendigung des Krieges als Chargé d'Affaires nach Brüssel [* 11] versetzt. 1872 ging S. als Ministerresident nach Rio [* 12] de Janeiro, 1873 als Gesandter an den sächs., 1878 an den span. Hof. [* 13] Im Juni 1885 wurde S. zum Wirkl. Geheimrat ernannt. Er förderte wirksam 1883 das Zustandekommen des deutsch-span. Handelsvertrags und die Verlängerung [* 14] desselben 1885; auch war ihm die Schlichtung des Konflikts zwischen Spanien [* 15] und dem Deutschen Reiche wegen der Karolineninseln im Sept. 1885 wesentlich zu danken. 1887-93 war S. deutscher Botschafter am ital. Hofe.