Soumet
(spr. ssumä), Alexandre, franz. Dramatiker, geb. zu Castelnaudary, folgte frühzeitig seiner Neigung zur Poesie und begründete seinen Ruhm 1814 durch die rührende Elegie »La pauvre fille«. Er besang nacheinander das Kaiserreich, die Restauration und die Juliregierung und wurde von allen belohnt; 1815 erhielt er von der Akademie Preise für die Gedichte: »La découverte de la vaccine« und »Les derniers moments de Bayard«, trat 1824 in die Akademie und starb als Bibliothekar in Compiègne. Am meisten berühmt ist er wegen seiner Tragödien und Epen.
In der Mitte stehend zwischen Klassizität und Romantizismus, hat er eine gewisse Mittelmäßigkeit nie überschritten; doch wußte er sich durch kluges Eingehen auf die Ideen und den Geschmack seiner Zeit großen Erfolg zu sichern. Von seinen Tragödien sind zu nennen: »Clytemnestre« und »Saül« (1822),
»Jeanne d'Arc« (1825),
»Élisabeth de France« (1828, eine lächerliche Bearbeitung von Schillers »Don Karlos«),
»Une fête de Néron« (1829) und einige andre, an denen seine Tochter mitgearbeitet hat. Unter seinen Epen ist bemerkenswert »La divine épopée« (1840, 2 Bde.; 2. Aufl. 1841),
die aber weit hinter ihrem Vorbild, der »Göttlichen Komödie«, zurückbleibt. Das Thema ist die Erlösung der Hölle durch Christus, aber die Gedankenarmut sucht er durch wilde Phantasien und abgeschmackte Ungeheuerlichkeiten zu verdecken. Einzelnes Gute findet sich in dem Epos »Jeanne d'Arc« (1845). Außerdem schrieb er: »L'incrédulité«, Gedicht (1810);
»Les scrupules littéraires de Madame de Staël« (1814) u. a.