Tschardaken
,
Wachthäuser an der österreichisch-türk. Militärgrenze für Militär- und Zeltwache und den Pestkordon. Vgl. Karaul.
Tschardaken
170 Wörter, 1'281 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tschardaken,
Wachthäuser an der österreichisch-türk. Militärgrenze für Militär- und Zeltwache und den Pestkordon. Vgl. Karaul.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tschardaken,
Csardaken, die teils steinernen, teils hölzernen Wachthäuser entlang dem Grenzcordon in der ehemaligen
österr. Militärgrenze. Sie waren blockhausartig und standen einander so nahe, daß Signalschüsse die Verbindung unter den
Wachtposten aufrecht zu erhalten vermochten. In sumpfigen Gegenden standen die Tschardaken
auf steinernen Pfeilern
oder hölzernen Pfosten und waren mit einer aufziehbaren Leiter versehen. Man unterschied Haupt- und Zwischenposten;
erstere hatten Alarmstangen, durch deren Anzünden die anwohnenden Grenzer versammelt werden konnten.
Von einer Tschardak zur
andern zog ein erhöhter Dammweg. Streifwachen hielten die Verbindung aufrecht. In friedlichen und
pestfreien Zeiten standen entlang der Grenzlinie von Montenegro
[* 2] bis zur Walachei etwa 5000 Mann bewaffneter
Grenzer in Abteilungen von 2 bis 7 Mann in den Tschardaken.
In gefährlichen Zeiten wurde die Zahl verdoppelt. Seit der Auflösung der
Grenze (1872-73) hat die Landesgendarmerie und die Finanzwache diese Grenzhut übernommen. Türkischerseits waren ähnliche
Wachthäuser (Karaulen) an der Grenze und spielen noch heute auf den Karten der Türken eine Rolle.