Vandœuvres
(Kt. Genf, Linkes Ufer). 466 m. Gem. und Pfarrdorf 4,5 km nö. Genf. Station der elektrischen Bahn Genf-Jussy. Postbureau, Telegraph, Telephon. Zusammen mit Bessinge, Chougny (teilweise), Crête, Hauts Crêts, Pressy (teilweise) und La Rippe: 110 Häuser, 542 Ew. (wovon 372 Reformierte und 169 Katholiken);
Dorf: 38 Häuser, 207 Ew. Reformierte Kirchgemeinde;
die Katholiken sind nach Choulex eingepfarrt.
Weinbau. In Vandœuvres
fand 1321 ein blutiger Kampf zwischen den Genfern und den savoyischen
Truppen statt, welch letztere mehrfach geschlagen wurden. 1754 wurde
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Vandœuvres
vom König von Sardinien zusammen mit allen ihm auf die Ortschaft zustehenden Rechten an Genf
abgetreten. Erster reformierter
Pfarrer der Ortschaft war ein zum neuen Glauben bekehrter Priester. Die Pfarrkirche, die 1601 wieder an die Katholiken übergegangen
war, bald nachher aber neuerdings den Protestanten zukam, zeigt neben der Kanzel eine Marmorplatte mit
der an das Reformationsjubiläum erinnernden Inschrift: En souvenir de 1835 - A nos descendants de 1935. Eine an der N.-Fassade
der Kirche angebrachte zweite Gedenktafel erinnert an den Bürgermeister, Arzt und als Wohltäter der Armen allgemein verehrten
Isaac Fol (1769-1835). Der viereckige Glockenturm stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert.
Eine vor der Kirche stehende Pappel ist 1794 während der Revolution als Freiheitsbaum gepflanzt worden. In Vandœuvres
bestanden
ehemals sowohl ein Männer- als ein Frauenkloster. Funde von römischen Altertümern; Gräber aus der Burgunderzeit. Heimat
des Naturforschers Hermann Fol (1845-1890). Urkundliche Namensformen: 1225 Vandovre; 1280 Vendovres. Vergl. Fontaine-Borgel.
Histoire des communes genevoises de Vandœuvres
, Collonge-Bellerive, Cologny et des Eaux Vives. Genève 1890.