Nach der gegen seinen
Willen erfolgten
Versetzung an die Pfarrei Obergleen im April 1835 von neuem verhaftet und
der Abfassung
und heimlichen Verbreitung mehrerer angeblich revolutionärer Druckschriften angeklagt, öffnete er sich nach einer im
Widerspruch
mit einer ausdrücklichen gerichtlichen Weisung an ihm verübten körperlichen
Mißhandlung mit
Glasscherben die
Adern und starb. Weidigs hinterlassene »Gedichte« erschienen
Mannheim
[* 3] 1847.
Vgl. Nöllner, Aktenmäßige Darlegung
des
Verfahrens gegen Weidig (Darmst. 1844);
Friedr. Ludw.,
politisch Verfolgter, geb. zu Oberkleen in der ehemaligen Herrschaft Kleeburg (Kreis
[* 4] Wetzlar),
[* 5] wurde Rektor an der
Lateinschule zu Butzbach und verwickelte sich in die polit. Bestrebungen der dreißiger Jahre. Nach der gegen seinen Willen
erfolgten Versetzung an die Pfarrei Obergleen in Oberhessen wurde er 1835 der Abfassung und heimlichen
Verbreitung revolutionärer Druckschriften sowie der Mitwissenschaft und Mitwirkung am Frankfurter Attentat angeklagt und verhaftet.
Am erfuhr man, daß sich Weidig mit Scherben die Adern durchschnitten habe und gestorben sei.
Die Untersuchung ergab, daß die wahrscheinliche Veranlassung von W.s Tode eine an ihm verübte körperliche
Mißhandlung war. Weidig ist Verfasser einer Anzahl inniger «Gedichte»,
herausgegeben von einigen Freunden (Mannh. 1847), und mehrerer kleiner Schriften. –