Zihlschlacht
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell). 528 m. Gem. und grosses Dorf, welches sich auf dem rechten Ufer der Sitter vor der Vereinigung mit der Thur unterhalb Sitterdorf längs der Strasse von Bischofszell nach Amriswil erstreckt. 3 km nö. der Station Sitterthal der Linie Sulgen-Gossau und 5,1 km sw. der Station Amriswil der Linie Zürich-Romanshorn. Postwagen Bischofszell-Amriswil; Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde mit Schocherswil, Lochershaus, Sitterdorf, Blidegg, Degenau, Helmishub, Hohlenstein, Hübli, Lütswil, Prestenegg, Rieh und Wilen: 270 Häuser, 1468 reform. Ew.; Dorf: 96 Häuser, 506 Ew. Kirchgemeinde Sitterdorf-Zihlschlacht; Kirche. Wiesen. Obstbäume. Ackerbau und Stickerei in Fabriken und als Hausarbeit. Nervenheilanstalt, Irrenanstalt, etc. Bis zum 16. Jahrhundert war der Name des Dorfes Zilschlatt; das Dorf war ¶
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früher ein vom Bischof von Konstanz abhängiges Lehen, deren Pächter im Schlosse Blidegg wohnten und während Jahrhunderten der Familie Ryff, genannt Welter, dann den Hallwil angehörten; das Mannschaftsrecht gehörte dem Abt von St. Gallen, welchem Sitterdorf, sowie die Ländereien um die Abtei angehörten. In Folge dieses angefochtenen Rechtes lebten die Welter und die Hallwil stets in Streit mit dem Abt, ganz besonders nach der Reformation, als der Domherr von Hallwil sich bemühte, den Katholizismus in dem ganz protestantisch gewordenen Dorfe wieder einzuführen.
Diese Bemühungen wurden durch den Eingriff von Zürich zu Nichte gemacht. 1736 verkaufte der Domherr von Hallwil das Schloss Blidegg an Giel von Gielsberg zu Hüttingen, aber die Vogtei ging in die Hände von Muralt von Oetlishausen (früher Edelshausen) über, worauf sie in dieser Familie bis 1769 verblieb. Der Staat Zürich kaufte sie dann für 15000 Gulden. Im Jahre 1798 wurden die Feudalrechte aufgehoben. Urkundliche Namensformen: 818 Zilleslata, 875 Zillinsaltarraheimo = Urbar gemachtes Land des Illi, Illo.