Zinal
,
Zenal, Tzinal
, Zenat, Zenali, Zenalettes etc. Umbildung des lateinischen
canalem, Kanal, enge Thalrinne.
Siehe H. Jaccard, Essai de Toponymie.
Lausanne 1906.
ZINAL
867 Wörter, 5'544 Zeichen
Zinal,
Zenal, Tzinal
, Zenat, Zenali, Zenalettes etc. Umbildung des lateinischen
canalem, Kanal, enge Thalrinne.
Siehe H. Jaccard, Essai de Toponymie.
Lausanne 1906.
Zinal
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Ayer).
1678 m. Mayens, dessen Hütten auf dem linken Ufer der Navizance liegen;
10 km sö. von
Vissoye im Zinalthal
, obere östliche Abzweigung des
Eifischthales.
Sie lehnen sich an den Fuss der Diablons und sind dem Kamm der Garde de Bordon zugekehrt.
Zinal
ist ein wichtiger Alpenkurort.
Drei Hôtel. Postablage, Telegraph, Telephon im Sommer.
Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen und Besteigungen in den Massiven des Bouquetin, der Dent Blanche, des Grand Cornier, des Weisshorns, des Rothorns oder des Moming.
Zahlreiche sehr bekannte Pässe verbinden dieses Alpenbecken mit denjenigen von Zermatt, Ferpècle, und Arolla.
Eine elektrische Eisenbahn von Zinal
nach
Zermatt ist
projektiert.
Diese Zahnradbahn würde am Rande des Durandgletscher hinziehend zu einem, oberhalb der Alp von Arpitettaz und unterhalb der Alphütte von Mountet gelegenen Tunnel führen, dessen Eingang in der Höhe von 2708 m liegt.
Dieser 6600 m lange Tunnel würde genau unter dem Trifthorn (3737 m) durchgehen und auf der Seite von Zermatt, bei Eseltschuggen in einer Höhe von 2700 m oberhalb des Trift-Kummen austreten.
Eine andere Absteckungslinie mit einem längeren Tunnel will unter dem Ober Gabelhorn (4073 m) durchgehen und zu den Schwarzenläger oberhalb Zermatt führen.
Zinal
(Col de) oder Col de la Dent Blanche (Kt. Wallis, Bez. Siders).
3500 m.
Pass, welcher zwischen der Zinal
spitze
(3806 m) und der
Dent Blanche (4364 m) im obersten Teil des
Eifischthales durchführt. Er verbindet den Durandgletscher oder
Zinal
gletscher mit demjenigen von
Schönbühl und durch sie in 6 Stunden die
Hütte und das Hotel von
Mountet
mit der
Staffelalp;
er wurde zum erstenmal am durch T. S. Philpott mit Peter Knubel und Elie Peter begangen.
Zinal
(Glacier de) (Kt. Wallis, Bez. Siders).
Gletscher. S. den Art. Durand (Glacier de).
Zinal
(Pointe de) oder Weisse Fluh (Kt. Wallis, Bez. Siders).
3806 m.
SO.-Vorberg der
Dent Blanche (4361 m), von
welcher sie durch den Zinalpass
oder
Pass der
Dent Blanche (3500 m) getrennt ist, im Massiv der
Grande
Couronne, welches den
oberen Teil des
Eifischthales einnimmt.
Man besteigt sie, über steile Felsen kletternd in einer Stunde vom Col de Durand aus.
Man erreicht den Col de Durand von der Hätte und dem Hotel du Mountet in 3 Stunden, oder vom kleinen Hotel der Staffelalp in 4 Stunden, oder endlich vom Plateau von Schönbühl aus, wo man eine Schutzhütte zu errichten gedenkt.
Die erste Besteigung wurde am von A. de Torrenté mit Jean Martin und Elie Peter ausgeführt;
der höchste Fels dieses Kammes wurde 1871 von Emile Javelle und E. Béraneck mit dem Führer Jean Martin erstiegen.
Zinal
(Val de) (Kt. Wallis,
Bez.
Siders). 2000-1287 m. Name, der der oberen östlichen Abzweigung des
Eifischthales gegeben wurde,
um sie vom Gougrathal oder Moirythal zu unterscheiden. Von dem letzteren durch den
Kamm des
Sorebois getrennt,
öffnet sich das Zinalthal
etwa 500 m oberhalb des Dorfes
Mission und steigt bis an die
Dent Blanche (4364 m), dem
Mont Durand
(3744 m) und dem
Ober Gabelhorn (4073 m). Seine Länge vom Durandpass (3474 m) an, welcher in das Zmuttthal
sich öffnet, da wo
¶
sich die Navizance mit dem Gougra vereinigt, beträgt 19 km davon sind 9 km mit dem Durand- oder Zinalgletscher bedeckt, welchen ausser den bereits genannten Gipfeln noch das Trifthorn (3737 m), der Moming oder das Rothhorn von Zinal (4223 m) und das Weisshorn (4512 m) umgeben. Dieselben trennen im O. das Zinalthal vom St. Nikolaithal, in welches man sich über mehrere hohe Pässe begeben kann; es sind dies das Triftjoch, der Momingpass und die beiden Schallijoche. Mehr im N. trennen die Diablons (3605 m), dann das Frilihorn (3101 m) das Zinalthal vom oberen Teil des Turtmannthales.
Vom Zentrum der Eisfelder, welche diese Höhen bedecken, sieht man den Besso (3675 m) sich erheben, so genannt wegen seiner Form von zwei Zwillingshörnern. Im W. verlängert sich der Kamm von Sorebois gegen die Dent Blanche und erhebt sich zu der Garde de Bordon (3316 m), der Pigne de l'Allée (3404 m), der Bouquetin (3484 m) und der Grand Cornier (3969 m). Das Thal selbst besitzt an seinen Hängen und den seitlichen Hochthälern mehrere grosse Sommerweiden; im Grunde, zu beiden Seiten der Navizance folgen sich zahlreiche Mayens, der wichtigste ist derjenige von Zinal, schon lange ein Alpenluftkurort, welcher drei bedeutende Hotel besitzt.
Oberhalb von Misonnette, gräbt sich das Thal zwischen zwei bewaldeten Hängen ein; links nahe an seinem Eingang erscheint das Dorf Ayer wie aufgehängt inmitten von weiten bebauten Hängen. Man hat daselbst Kupfer- und Nikelminen, sowie Schwefelkies ausgebeutet. Der untere Teil des Zinalthales vom Seitenthal von Moiry an, ist in Gneis und Glimmerschiefer von der Zone des Grossen St. Bernhard eingegraben; auf diese folgt die Zone von triadischen und jurassischen Gesteinen, welche die Diablons und die Corne de Sorebois krönt. Diese Schichten senken sich dann nach S., von Zinal an die beiden Seitenhänge des Thales bis ans untere Ende des Durandgletschers bildend. Die Gipfel, welche diesen Gletscher und seine Zuflüsse umgeben, sind von dem, der Gneisdecke der Dent Blanche angehörendem Arollagneis gebildet. Dieser Gneis überlagert die Zone der triadischen und jurassischen Gesteine von Zinal und der Grünsteine, welche sie begleiten.