Angriff
(franz. Attaque), in militär. Beziehung der
Versuch, vermittelst der
Waffen
[* 3] den Feind aus seiner
Position zu treiben und ihn womöglich zu vernichten;
ihm entgegengesetzt ist die
Verteidigung. Die
Durchführung des Angriffs
richtet sich nach den jeweiligen Verhältnissen der
gegenseitigen
Stärke
[* 4] und des
Terrains. Die
Infanterie beginnt den Angriff
durch die vorgesendete Tirailleurlinie, welcher die
Soutiens
und
Reserven geschlossen folgen; das Feuergefecht geht allmählich zum Angriff
mit dem
Bajonett über. Die neue
Bewaffnung der
Infanterie mit
¶
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Hinterladern hat die Bedeutung des Angriffs
in zerstreuter Ordnung mit Terrainbenutzung und Vermeidung der dichten Massen erhöht.
Die Kavallerie greift an, indem sie aus dem Schritt in den Trab, Galopp
[* 6] und endlich in Karriere (s. Chok) übergeht, um durch die
Wucht ihres Anpralls den Feind niederzuwerfen. Entgegen zeitweiliger Annahme hat ihr Angriff
durch die neuen
Feuerwaffen für die Schlacht an Wert wahrscheinlich nicht verloren. Die Artillerie greift an, indem sie von sorgfältig gewählter
Stellung aus den Feind durch ihr Feuer aus der Ferne erschüttert und den der andern Waffen vorzubereiten sucht. Der Angriff
wird
entweder frontal, d. h. parallel zur feindlichen Aufstellung in ihrer ganzen Länge, geführt, oder so,
daß er entweder diese an einem Punkte durchbricht, oder sie auf einem oder beiden Flügeln umfaßt. Im allgemeinen hat der
Angriff
vor der Verteidigung den Vorteil, daß er das moralische Element der Truppen hebt. Über den Angriff
auf feste Plätze s.
Festungskrieg.