Asch.
1) Bezirkshauptmannschaft und Gerichtsbezirk in
Böhmen,
[* 2] hat 154,22 qkm und (1890) 34 264 E., darunter 8931 Katholiken und 63 Israeliten, 3477 Häuser, 7607 Wohnparteien
in 12 Gemeinden mit 28 Ortschaften. Sie bildete früher die Herrschaft Asch
, die, ursprünglich
reichsunmittelbares Gebiet, von ihrem
Besitzer
Albert von Neydberg 1331 der
Krone
Böhmen zu
Lehn aufgetragen ward, wofür König
Johann von Luxemburg
[* 3] die Stadt Asch
für immer von
Steuern befreite. Die wirkliche Einverleibung des Gebietes erfolgte nach mehrjährigen
Streitigkeiten erst 1770 und 1771. Die
Reformation fand in Asch
zu derselben Zeit Eingang wie in
Sachsen,
[* 4] und es galt dort auch
sächs. Kirchenrecht, bis im März 1775 ein eigenes evang. Konsistorium
für das Gebiet begründet ward, das bisher unter dem Konsistorium zu
Dresden
[* 5] gestanden hatte. - 2) Stadt und
Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts und Hauptzollamtes, unweit der sächs.
und bayr. Grenze, in 637 m Höhe am Fuße des Hainbergs und an der Linie
Hof-Eger der Bayr. Staatsbahnen
[* 6] sowie an der
Lokalbahn
Asch
-Roßbach (14,8 km), hat (1890) 15 557 deutsche E., darunter 9904
Evangelische, evang. Superintendentur, evang.
Kirche
(1749 erbaut), in die 14 Dörfer, darunter auch 6 bayrische, eingepfarrt sind, neue kath.
Kirche,
Denkmäler
Kaiser
Josephs II.
und
Luthers, zwei
Bürger-, eine Web- und Wirkschule; Fabrikation von halbseidenen, halb- und ganzwollenen Kleiderstoffen (6-7000
Webstühle
[* 7] und 11000
Arbeiter),
Strumpf- und andern wollenen und baumwollenen Wirkwaren (2300
Arbeiter), Leder,
Maschinen
für
Weberei
[* 8] und Färberei, mechan.
Webereien, Bleichereien, Färbereien und eine
Brauerei.