in der er auf 51 Blättern die ersten vollständigen und zweckmäßig angelegten
Himmelskarten lieferte,
die er in der »Explicatio caracterum aeneis tabulis insculptorum« (Augsb.
1654) erläuterte.
2)
Hieronymus von, bedeutender Prozessualist, geb. zu Rauris im Salzburgischen, wurde
1819, unter gleichzeitiger
Aufnahme in das Spruchkollegium, zum außerordentlichen, 1822 zum ordentlichen
Professor in der Juristenfakultät zu
Landshut
[* 6] befördert und 1826 mit der
Universität von
Landshut nach
München
[* 7] versetzt, wo
er starb. Seine
Schriften sind: »Über die Änderung des Klaglibells« (Landsh.
1819);
schied dann 1862 aus dem aktiven
Dienst aus und siedelte nach seinem
Geburtsort über, wo er noch gegenwärtig lebt. Bayer ist Romanschriftsteller; seine
Dramen: »Lady Gloster« (1869) und »Der wunde
Fleck« (1872) sind vereinzelte und erfolglose
Versuche geblieben. Das Soldatenleben hat Bayer geschildert, außer in dem
oben angeführten
Werk, in:
»Österreichische
Garnisonen« (Hamb. 1863) und »Auf der
Station« (Berl. 1865);
biographische
Bilder aus den deutschen Freiheitskämpfen, verrät den
Soldaten. In andrer
Sphäre
spielen die
Romane: »Ein deutsches Grafenhaus« (Berl.
1866);
Bayer gehört zu den hervorragendsten Kritikern
und Essayisten Deutsch-Österreichs. Seine Berichte über das Burgtheater in der Wiener »Presse«
[* 19] (1872-83) waren Jahre hindurch
die eingehendsten und sachlichsten, die in Wien geschrieben wurden. Gegenwärtig ist er Mitarbeiter des
Feuilletons der »NeuenFreienPresse« in Wien, der »National-Zeitung« in Berlin
[* 20] etc. und bespricht in seinen gehaltvollen Essays
häufig auch die moderne Bauthätigkeit, namentlich die von Wien.
Hieronymus Joh. Paul von, Rechtslehrer, geb. zu Rauris im Salzburgischen, wurde 1818 Privatdocent
der Rechte an der Universität Landshut, 1819 unter gleichzeitiger Aufnahme ins Spruchkollegium außerord., 1822 ord. Professor; 1826 siedelte
er mit der Universität von Landshut nach München über. 1853 wurde er zum bayr. Reichsrat ernannt. Bayer starb
in München Er schrieb: «Über die Änderung des Klaglibells» (Landsh. 1819),
«Vorträge über den deutschen gemeinen
ordentlichen Civilprozeß» (10. Aufl., Münch. 1869),
«Theorie der summarischen Prozesse» (7. Aufl., ebd. 1859),
«Theorie des
Konkursprozesses nach gemeinem Rechte» (4. Aufl., ebd. 1850; 2. Abdr.
1868).
Joh., Astronom, geb. 1572 zu Rain in Bayern, gest. 1660 als Rechtsanwalt in Augsburg, lieferte in seiner «Uranometria»
(Augsb. 1603; Ulm 1607 u. 1635) auf 51 Blättern die ersten vollständigen und zweckmäßig angelegten Himmelskarten, die er
dann in der «Explicatio caracterum aeneis tabulis insculptorum»
(Augsb. 1654) erläuterte. hat durch seine Karten mehr Ordnung und Festigkeit
[* 29] in die Astrognosie gebracht, indem er die Grenzen
[* 30] der Sternbilder genauer bestimmte und die vorzüglichsten Sterne nicht mehr durch Namen aus dem Griechischen und Arabischen, sondern
durch die Buchstaben des griech. und röm. Alphabets so bezeichnete, daß die hellsten Sterne jedes Sternbildes
immer die ersten Buchstaben des Alphabets erhielten. Diese Bezeichnung ist bis auf die neueste Zeit beibehalten worden.
¶
Karl Robert Emmerich,
[* 33] Romanschriftsteller unter dem Pseudonym Robert Byr, geb. zu Bregenz, wurde in der
Militärakademie zu Wiener-Neustadt erzogen, 1852 Husarenlieutenant in Mailand,
[* 34] 1859 Rittmeister und im Italienischen Feldzuge
Generalstabsoffizier, nahm 1862 den Abschied und lebt seitdem als Schriftsteller in seiner Vaterstadt. Einigen militär.
Schriften folgten zahlreiche Romane, u. a. «Ein deutsches Grafenhaus»
(3 Bde., Berl. 1866),
Konrad, Schachspieler, geb. Rechtsanwalt in Olmütz und Sekretär der dortigen Handels- und Gewerbekammer,
förderte die Problemkunst durch vorzügliche Kompositionen, von denen viele bei Preisausschreibungen (sog. Problemturnieren)
die ersten Prämien errangen. hat im ganzen etwa 900 Probleme komponiert.