Begattung
,
bei dem
Menschen auch
Beischlaf genannt, die mehr oder minder innige Vereinigung eines männlichen
Individuums
mit einem weiblichen, durch welche im
Interesse der
Fortpflanzung dem männlichen
Samen
[* 2] Gelegenheit gegeben
wird, mit dem weiblichen
Ei
[* 3] zusammenzutreffen. Dieses Zusammentreffen geschieht bald innerhalb, bald außerhalb des weiblichen
Organismus, entweder sofort oder erst längere Zeit nach der Begattung
, je nach der verschiedenen
Organisation der
Tiere und namentlich
ihrer Geschlechtswerkzeuge.
Befruchtung,
[* 4] der eigentliche
Zweck der Begattung
, ist jedoch nicht notwendige
Folge derselben, sondern es kann
ohne
Befruchtung zur
Folge zu haben, wie umgekehrt
Befruchtung ohne vorausgegangenen Begattungsakt
stattfinden (s.
Befruchtung).
Je nach der Innigkeit der Vereinigung beider
Geschlechter läßt sich eine äußere und innere Begattung
unterscheiden; jene ist
aber mehr nur eine geschlechtliche
Annäherung, während bei dieser das männliche Zeugungsglied
(Rute)
in das weibliche Begattung
sorgan
(Scheide) eingeführt wird. Es findet natürlich auch in dieser letztern Art der Begattung
eine
große Verschiedenheit statt, welche ihren
Grund in der sehr mannigfaltigen Gestaltung der Begattung
sorgane hat.
Bei sehr vielen
Tieren ist nur Eine Begattung
notwendig, damit
Befruchtung erfolge; ja, ein solcher einziger Begattungsakt
erstreckt sich oft in seiner
Wirkung auf längere Zeit hinaus und auf eine ganz außerordentlich große
Menge weiblichen Keimstoffs,
z. B. bei manchen
Insekten,
[* 5] wo der
Same in einer sogen. Samentasche sich ansammelt, dort lange Zeit, oft den
Winter über, verweilt,
um im Frühjahr die von dem weiblichen
Insekt abzulegenden
Eier,
[* 6] meist viele
Tausende an Zahl, zu befruchten.
Bei vielen
Insekten und auch bei manchen andern
Tieren dauert der
Akt der Begattung
lange Zeit, während er bei den höhern
Tieren im
allgemeinen meist nur kurz ist, dafür aber bei vielen öfters wiederholt wird
(Finken,
Katzen).
[* 7] Die
eigentliche Begattung
geschieht
unter
Gefühlen von Wollust, welche einen solchen
Grad erreichen können, daß die
Empfänglichkeit für andre
Empfindungen geradezu
aufgehoben ist. Mit der Samenergießung ist für den männlichen Teil in der
Regel der höchste
Grad des Lustgefühls erreicht,
während bei dem weiblichen die Erregung noch einige Zeit fortzuwähren scheint. Zur Begattung
treibt
die getrennten
Geschlechter ein unwiderstehlicher
Trieb, der Begattung
strieb oder
Geschlechtstrieb, welcher mit der
Geschlechtsreife
erwacht und bei den
Tieren meist an ganz bestimmte
Zeiten gebunden ist (s.
Brunst). Über die Begattung
der
Haustiere s.
Viehzucht.
[* 8]