Bleiglätte
(Glätte, Bleioxyd, Lithargyrum, Plumbum oxydatum, frz. glette, engl.
litharge); eine Verbindung von 103 Teilen
Blei mit 8 Teilen Sauerstoff, wird als Nebenprodukt beim Abtreiben des
Silbers mit
Blei (Bleiarbeit) erhalten und deshalb häufig Silberglätte genannt. Man erhält die B. entweder
in ganzen, aus zusammengeschmolzenen Massen bestehenden blätterig-kristallinischen Stücken von rötlich-gelber Farbe oder
in Gestalt loser, glänzender Schüppchen, oder endlich in gemahlenem Zustande als schweres rötlichgelbes Pulver (präparierte
oder lävigierte Bleiglätte
). Gewöhnlich ist jedoch die B. mit kleinen Mengen
Kupferoxyd,
Eisenoxyd, zuweilen
auch mit Spuren von
Silber verunreinigt, wodurch sie auch in verschiedenen Farbnüancen erscheint, je nach Menge und Art dieser
Verunreinigungen. Eine weit reinere B. wird direkt aus reinem
Blei dargestellt, indem man dieses bei starkem Luftzutritt längere
Zeit bis zum schwachen Glühen erhitzt; diese Sorte wird Goldglätte, Massicot oder englische
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Glätte genannt. Bei längerem Liegen an feuchter Luft nimmt die B. etwas an Gewicht zu, indem sie Kohlensäure und Feuchtigkeit aus der Luft anzieht, die sich jedoch durch Erhitzen wieder entfernen lassen. Die B. ist in Wasser unlöslich, muß sich aber in Salpetersäure, sowie auch in Ätzkalilauge auflösen. Man benutzt die B. zur Herstellung von Glasuren auf Steinzeug und Topfgeschirr, zur Bereitung von Firnis und Bleipflaster, von Bleiweiß und Bleizucker u. s. w., ferner als Zusatz zu manchen Sorten von Glas. Die B. ist giftig. - zollfrei.