Breite
,
[* 2] in der
Geometrie eine von den
Dimensionen (s. d.) eines
Körpers. Unter geographischer Breite
versteht
man die
Entfernung eines
Ortes vom
Äquator, gemessen durch den zwischen dem
Äquator und dem
Ort liegenden
Bogen
[* 3] des
Meridians,
oder den
Winkel,
[* 4] welchen die Vertikallinie des
Ortes
mit der
Ebene des
Äquators einschließt.
Letztere
Erklärung muß man anwenden,
wenn die elliptische Form der
Meridiane berücksichtigt wird. In diesem
Fall heißt der
Winkel,
den der nach
dem betreffenden
Punkte des
Meridians gezogene
Radius mit der Äquatorebene bildet, die geozentrische oder verbesserte Breite
(vgl.
Ellipse).
[* 5]
Die geographische Breite
wird vom
Äquator aus nach N. und nach S. von 0 bis 90° (Breite
ngrade) gezählt.
Alle
Orte
von gleicher geographischer Breite
liegen auf einem
Parallelkreis der
Erde (Breite
nkreis). Die geographische Breite
eines
Ortes ist
gleich seiner
Polhöhe (s. d.). In der
Astronomie
[* 6] heißt Breite
der
Gestirne der
Abstand eines
Gestirns von der
Ekliptik, gemessen
auf dem größten
Kreis
[* 7] der Himmelskugel, welcher durch den
Stern und die
Pole der
Ekliptik geht. Die alten
Astronomen bedienten sich der
Länge und Breite, um den
Ort eines
Gestirns am
Himmel
[* 8] zu bestimmen; jetzt wendet man dazu gewöhnlich
Rektaszension und
Deklination an. Bei den
Planeten
[* 9] hat man heliozentrische und geozentrische Breite zu unterscheiden, je nachdem
der Standpunkt des Beobachters im
Mittelpunkt der
Erde oder der
Sonne
[* 10] angenommen wird.