(spr. tschewa),Stadt im
Kreis
[* 2] Mondovì der ital.
ProvinzCuneo, in 308 m Höhe, am
Tanaro und
an den Linien
Savona-Bra-Carmagnola und Ceva-Ormea des Mittelmeernetzes,
hat (1881) 2172, als Gemeinde 5338 E.,
ein altes Kastell, in dem 1731 die Gemahlin Victor
Amadeus' I. von dessen Nachfolger
Karl Emanuel eingekerkert wurde; Seidenspinnerei,
Töpferei, Eisenwarenfabrikation und Käsebereitung (Rubiola). – Ceva, Hauptort eines Marquisats
unter der Familie
Vasto, wurde, an Piemont gekommen, im 16. und 17. Jahrh. von den
Herzögen von Savoyen befestigt und von
den
Franzosen und
Spaniern mehrmals erobert. Am nahm es
Augereau ein; vom 24. bis wurde Ceva von Grouchy
vergeblich belagert, 1800 aber von den
Franzosen eingenommen.
(spr. tschewa),Tommaso, ital. Mathematiker und Dichter,
geb. zu Mailand,
[* 3] trat 1663 in den Jesuitenorden und lehrte in mehrern Kollegien desselben
bis an seinen
Tod, Sein lat. Gedicht
«PuerJesus» in neun
Büchern (hg. von Broxner, Dillingen
1842; verdeutscht u.a. von
Müller, Magdeb. 1822),
das er selbst eher für ein komisches
Heldengedicht als für ein wahres
episches Gedicht angesehen wissen wollte, beweist, daß er nicht bloß Verskünstler, sondern wahrer Dichter war. Durch die
Abhandlung«Denatura gravium» (Mail. 1669) verbreitete Ceva zuerst in
Italien
[* 4] die Newtonsche Gravitationslehre.
In seinen «Opuscula mathematica» (Mail. 1699)
lieferte er mehrere Untersuchungen, z.B. über die
Teilung des Winkels; auch erfand er ein
Instrument zur
Trisektion des Winkels.
Ceva schrieb auch eine
Biographie des ital. Dichters Lemene (Mail. 1706).