(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
Kreis des Bezirkes
Plessur; umfasst die Gemeinden Churwalden,Malix,
Parpan,
Prada und
Tschiertschen
und zählt 1300 Ew., wovon 1200 deutscher und 100 romanischer oder italienischer Zunge. 1007 Reformierte und 279 Katholiken.
Vor der Einteilung des Kantons in Bezirke und Kreise bildeten Churwalden,Malix,
Parpan und
Tschiertschen
zusammen die ehemalige Gerichtshoheit Churwalden, während
Prada der des
Schanfigg zugeteilt war.
Gasthöfe; stark besuchter klimatischer Kurort. Schöne Wiesengründe. In Churwalden liegt Donat von
Vaz begraben; Heimat des hervorragenden Naturforschers Professor Dr. Christian
Brügger (1833-1899). Rudolf von
Rothenbrunnen
gründete hier 1167 ein Prämonstratenserkloster, das in der Folge über grosse
Güter verfügte und dessen letzter Abt 1599 starb.
Doch bestand es noch bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts; dient heute als katholische Pfarrwohnung. Die
jetzt paritätische Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und birgt zwei bemerkenswerte Nebenaltäre in gotischem Stil.
Ein 1311 entstandenes Norbertinerkloster ging nach wenigen Jahren wieder ein. Die Landschaft
Churwalden-Parpan ist mit einer
mächtigen Decke von erratischen Schuttmassen überführt, den
Zeugen einstiger Vergletscherung und gewaltiger
diluvialer
Bergstürze vom
ParpanerRoth- und
Weisshorn. Die Art der Mischung von Gletscherschutt mit den Hornblendeschiefern,
Gneissen, Triaskalken und Dolomiten der Sturzmaterialien gestattet die zeitliche Bestimmung dieser
Bergstürze. Der
Heidsee
und andere kleine Wasserbecken des Gebietes sind durch Wälle von Sturzschutt aufgedämmt worden. Vergl. Tarnuzzer, Chr.
Dieerratischen Schuttmassen der LandschaftChurwalden-Parpan... (Beilage zum Kantonsschulprogramm 1897/98).Chur 1898.