(altsächs. dôm, mittelhochd. tuom, bis ins 18. Jahrh.
hinein gewöhnlichThum, Thumb geschrieben, ital. duomo, franz. dôme), Bezeichnung
für eine bischöfliche und erzbischöfliche Hauptkirche, mit der stets ein
Kapitel von
Domherren (s. d.) verbunden ist oder
war, und die sich als das
Zentrum eines ganzen
Sprengels auch äußerlich meist durch großartigere
Anlage auszeichnete, also
s. v. w.
Kathedrale. Zuweilen werden jedoch die
Kirchen der sogen.
Kollegiatstifter, wie die in
Goslar,
[* 4]
Erfurt,
[* 5] Halle
[* 6] etc., ebenfalls Dom genannt. In Süddeutschland gebraucht man für Dom mit
Vorliebe das
WortMünster,
[* 7] obschon dasselbe eigentlich nur eine mit einem
Kloster verbundene
Kirche bezeichnet.
Der
Ausdruck Dom ist vom lateinischen domus (mittellat. doma,
»Haus«) abzuleiten, das schon im frühenMittelalter
in der Bedeutung von Gotteshaus oder
Tempel
[* 8] vorkommt. Im
Französischen nahm dann dôme auch die Bedeutung von
Kuppel an (vielleicht
weil das kennzeichnende Merkmal größerer
Kirchen im ältern christlichen und romanischen
Baustil die
Kuppel war), und in diesem
Sinn wird Dom seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. auch bei
uns häufig gebraucht.