Titel
Forsyth
(spr. forsseith), 1) William, engl. Schriftsteller, geb. 1812 zu Greenock, machte seine Studien am Trinity College zu Cambridge, trat 1839 als Advokat am Inner Temple auf und ward 1857 zum königlichen Rat und Bencher des Inner Temple ernannt. Außerdem ist er Regierungskommissar der Universität Cambridge. Von seinen in hoher Achtung stehenden Werken sind hervorzuheben: »On the law of composition with creditors« (1841, 3. Aufl. 1854);
»Hortensius, an historical essay on the duties of an advocate« (1849, 3. Ausg. 1879);
»On the law relating to the custody of infants« (1850);
»History of trial by jury« (1852);
»Napoleon at St. Helena and Sir Hudson Lowe« (1853, 3 Bde.);
»The life of Cicero« (1864, 2 Bde.; 2. Ausg. 1867);
»Rome and its ruins« (1866, neue Ausg. 1872);
»Mary Antoinette in the Conciergerie« (1867);
»Cases and opinions on constitutional law« (1869);
»The novels and novelists of the eighteenth century« (1871).
Auch als Dichter hat sich Forsyth
versucht; doch sind seine Erzeugnisse auf diesem Gebiet, wie: »Idyls and lyrics«
und das historische
Drama
»Hannibal
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in Italy« (beide 1872),
von geringem Wert. Neuerdings veröffentlichte er: »Essays critical and narrative« (1874) und »The Slavonic provinces south of the Danube« (1876).
2) Thomas Douglas, engl. Diplomat und Reisender, geb. 1827 zu Liverpool, [* 3] wurde in Rugby und dann in Haileybury erzogen und ging 1848 nach Ostindien, [* 4] wo er bei der Administration des Pandschab angestellt wurde. Im April 1870 von der indischen Regierung an Jakub Beg, den Beherrscher von Ostturkistan, gesandt, um mit demselben Freundschafts- und Handelsverträge abzuschließen, überschritt er (in Begleitung Shaws) mit einer großen Karawane glücklich die über 6000 m hohen Pässe des Karakorum- und Kuenlüngebirges, gelangte aber nur bis Jarkand und mußte im September unverrichteter Sache zurückkehren.
An der Spitze einer zweiten Gesandtschaftsreise im Juni 1873 gelang es ihm, Kaschgar zu erreichen und mit dem Emir Jakub Chan einen
für England vorteilhaften Vertrag abschließen, während die der Expedition beigegebenen Gelehrten und Naturforscher (darunter
Stoliczka, Bellew, Gordon u. a.) erfolgreiche Forschungen zur Kenntnis Zentralasiens anstellten. Forsyth
erhielt für seine Verdienste
die Ritterwürde. Später wurde er zum Mitglied des Gesetzgebenden Rats von Indien ernannt und im Frühjahr 1875 nach Mandalai
an den Hof
[* 5] des Königs von Birma zur Ausgleichung der entstandenen Differenzen gesandt. Seit 1878 lebt er in
London.
[* 6] Er gab heraus: »Despatches and memoranda which have been sent to the government of India since 1866« (Lond. 1869).
Seine erste Expedition behandelte: »Forsyth's
mission to Yarkand« (Lond. 1871) und »Report of a mission to Yarkand« (Kalk. 1875;
deutsch im Auszug, Gotha
[* 7] 1878).
Vgl. auch Henderson u. Hume, Incidents of route from Lahore to Yarkand (Lond. 1873).