Friedensgöttin,
s. Irene.
3 Wörter, 27 Zeichen
s. Irene.
(Eirene), die »Friedensgöttin« der alten Griechen, eine der vielen Personifikationen sittlicher Begriffe und Zustände, die Schützerin der gesetzlichen Ruhe, ward dargestellt in matronaler Gestalt, als Pflegerin des kleinen Plutos (s. d.), den sie auf dem Arm hält, mit der Rechten ein Zepter aufstützend. In dieser Auffassung zeigt sie die in mehreren Kopien (die besterhaltene in der Glyptothek zu München) auf uns gekommene Statue des Kephisodot, des Vaters des berühmten Praxiteles (s. Tafel »Bildhauerkunst II«, Fig. 5). Auf Vasenbildern erscheint sie auch geflügelt und mit dem Schlangenstab des Hermes. In Rom, wo sie den Namen Pax führte, wurde ihr zuerst 13 v. Chr., als Augustus die Unruhen in Spanien und Gallien glücklich beigelegt hatte, ein Altar auf dem Marsfeld errichtet. Vespasianus erbaute ihr einen prächtigen Tempel nahe am Forum, der aber unter Kaiser Commodus abbrannte.
1) griech. Kaiserin, bekannt durch Geist und Schönheit ebenso wie durch Lasterhaftigkeit, aus Athen gebürtig, ward 769 mit dem nachmaligen Kaiser Leo IV. vermählt und bestieg nach dessen Tod 780 als Vormünderin ihres neunjährigen Sohns Konstantin VI. den Thron. Sie führte mit den Arabern unglückliche Kriege und erkaufte 782 den Abzug ihres Heers von Harun al Raschid durch einen schimpflichen Frieden. Auf ihre Veranstaltung ward das siebente ökumenische Konzil 787 zu Nicäa abgehalten und durch dasselbe der Bilderdienst (s. d.) wieder eingeführt. 791 entwand ihr zwar ihr Sohn Konstantin mit Hilfe der Truppen die Herrschaft; doch gelang es ihr, sich derselben 797 abermals zu bemächtigen. Ihren Sohn ließ sie einkerkern und blenden. Sie übertrug die höchsten Ämter an Eunuchen und führte ein verschwenderisches Regiment, bis 802 Nikephoros gegen sie zum Kaiser erhoben und sie durch denselben auf die Insel Lesbos verbannt ward, wo sie 803 in einem Kloster starb. Als Wiederherstellerin des Bilderdienstes wurde sie von der orthodoxen Kirche hoch geehrt und unter die Zahl der Heiligen erhoben.
2) Tochter des byzantin. Kaisers Isaak Angelos, wurde zuerst mit Roger, dem Sohn Tankreds von Lecce, Königs beider Sizilien, verlobt, geriet 1194 nach dessen Tod und der Eroberung des Königreichs durch Kaiser Heinrich VI. in dessen Gewalt, der sie 1195, nachdem sie zur römisch-katholischen Kirche übergetreten war und den Namen Maria erhalten hatte, mit seinem jüngern Bruder, Philipp von Schwaben, vermählte. 1205 wurde sie mit Philipp in Aachen gekrönt. Durch Anmut und feine Sitte ausgezeichnet, »eine Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle«, erlag sie bald der Not der harten Zeit; wenige Monate nach Ermordung ihres Gemahls starb sie 25. Aug. 1208 in Kindesnöten auf dem Hohenstaufen und ward im Kloster Lorch begraben.