Gallensäuren
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die der Galle eigentümlichen und in derselben überwiegend an Natron gebundenen Säuren, besonders Glykocholsäure und Taurocholsäure, werden gewonnen, indem man frische Ochsengalle bis fast zur Trockne verdampft, den Rückstand mit kaltem Alkohol auszieht, die alkoholische Lösung mit Tierkohle entfärbt und Äther hinzufügt. Die ausgeschiedenen Salze zersetzt man mit Schwefelsäure, [* 2] worauf Glykocholsäure kristallisiert, während Taurocholsäure gelöst bleibt.
Erstere C26H43NO2 bildet farblose Kristalle, [* 3] schmeckt süß, hinterher intensiv bitter, löst sich in Wasser und Alkohol, ist nicht flüchtig und bildet leicht lösliche Alkalisalze, welche sehr süß schmecken. Ihre farblose Lösung in konzentrierter Schwefelsäure färbt sich beim Erwärmen mit Zucker [* 4] intensiv purpurrot. Beim Kochen mit verdünnten Alkalien zerfällt sie in Glykokoll C2H5NO2 und Cholalsäure C26H40O5 . Taurocholsäure (Choleinsäure) C26H45NO7S bildet farblose Kristalle, schmeckt süßlich-bitter, löst sich leicht in Wasser und Alkohol, ist nicht flüchtig und bildet leicht lösliche Alkalisalze, deren Lösungen schäumen.
Sie gibt mit konzentrierter Schwefelsäure und Zucker dieselbe Reaktion wie die vorige und wird beim Kochen mit Barytwasser und beim Faulen der Galle in Taurin C2H7NSO3 und Cholalsäure gespalten. Die Cholalsäure (Cholsäure) C24H40O5 bildet farblose Kristalle, schmeckt bitter, hintennach süßlich, löst sich sehr schwer in Wasser, leicht in Alkohol, reagiert sauer, ist nicht flüchtig, gibt, mit konzentrierter Schwefelsäure und Zucker erwärmt die purpurrote Färbung und beim Kochen mit verdünnten Säuren Choloidinsäure und Dyslysin. Von ihren Salzen sind nur die der Alkalien leicht löslich.