Gasteren
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen, Gem. Kandergrund).
1550 m. Weiler, im Hintergrund des Gasterenthals, 6 km oder 3 Stunden sö. über Kandersteg, in wilder und hochromantischer Lage am Fuss von hohen Felsenmauern.
Hier zweigt nach S. der Weg über den Lötschenpass ab.
Heutzutage nur im Sommer während einiger Wochen von Sennen und Heuern bezogen, früher jedoch das ganze Jahr hindurch bewohnt. 1785 zählte man noch 50 Ew., 1812 schon beträchtlich weniger;
bald darauf wurde das Thal infolge der stets zunehmenden Felsrutschungen und Lawinenschläge endgiltig geräumt.
Jetzt ist Gasteren
jeweilen
Ende August zum endgiltig der Einheimsung des Bergheus von etwa 60 Personen bewohnt.
Bei dieser Gelegenheit
wird vom Pfarrer von
Kandergrund im Freien die sog. Gasteren
predigt gehalten, wobei die alte silberbeschlagene Bibel verwendet
wird, die der im Auftrage der Regierung den Weg auf den
Lötschenpass untersuchende
Berner Magistrat
Ulrich Thormann 1690 der
hiesigen Bevölkerung geschenkt hatte.