Hanslick
,
Eduard, Musikschriftsteller, geb. zu
Prag,
[* 2] Sohn des böhmischen Bibliographen
Joseph
Adolf Hanslick
(gest.
widmete sich den juridischen
Studien, welche er in
Wien
[* 3] 1849 vollendete, und schlug dann die Staatskarriere ein. Neben seinen
Berufsarbeiten hatte er von
Jugend auf mit großer
Liebe die
Musik gepflegt und noch in
Prag unter
Tomaschek
Komposition und Klavierspiel studiert; von 1856 an widmete er sich jedoch ausschließlich der
Musik, indem er sich als
Privatdozent
für
Ästhetik und Geschichte der
Tonkunst an der
Wiener
Universität habilitierte, welche ihn 1861 zum außerordentlichen, später
zum ordentlichen
Professor ernannte. Hanslick
hat sich durch zahlreiche und gediegene
Kritiken in
Zeitschriften
(namentlich in der
»Presse«
[* 4] und seit 1864 in der
»Neuen
Freien
Presse«),
besonders aber durch sein Werk »Vom Musikalisch-Schönen«
(Leipz. 1854, 7. Aufl. 1885) einen geachteten
Namen gemacht. Prinzipieller Gegner der neuen Musikrichtung, bestreitet Hanslick
in der
genannten
Schrift die
Ansicht, daß es Aufgabe der
Tonkunst sei,
Gefühle darzustellen und zu erregen, wogegen
er behauptet, daß die
Musik als
Kunst, wie jede andre
Kunst, nichts andres darzustellen habe als die reine
Schönheit, und daß
bei ihr
Inhalt und Form eins seien.
Ferner veröffentlichte er: »Geschichte des Konzertwesens in
Wien«
(Wien
1869-70, 2 Bde.);
»Aus dem Konzertsaal«, eine Sammlung seiner 1848-68 geschriebenen Kritiken und Aufsätze (das. 1870);
»Die moderne Oper; Kritiken und Studien« (Berl. 1875, 3. Aufl. 1885; neue Folge 1879);
»Aus dem Opernleben der Gegenwart« (das. 1884) und »Suite, Aufsätze über Musik und Musiker« (Teschen 1885).