1)
Gebirge in der
Landschaft
Troas, nördlich vom
Golf von
Edremid
(Sinus Adramyttenus), 1753 m hoch (jetzt Kaz
Dagh).
Von demselben fließt nach
NW. der Skamander hinab, im N. entspringt der
Granikos. Die zwischen dem I.
und dem
Meer liegende
Ebene ist der Schauplatz vieler griechischer
Mythen. Hier entschied
Paris
[* 3] den Streit zwischen
Aphrodite,
[* 4] Hera
[* 5] und
Athene;
[* 6] von hier wurde Ganymed zum
Zeus
[* 7] entführt. - 2)
Gebirge im Innern der
Insel
Kreta, 2456 m hoch (jetzt Psiloriti).
In den
Höhlen des I. ward
Zeus von den
Nymphen aufgezogen.
ein ursprünglich wahrscheinlich nicht griech., sondern phrygischer
Bergname, mit welchem im Altertum zwei bedeutende Gebirge bezeichnet wurden:
1) ein quellen- und waldreicher Gebirgszug im nordwestl. Kleinasien, der den südl. Teil der Landschaft Troas einnimmt und dessen
höchster Gipfel von den Alten Gargaron (s. d.) genannt wurde. An das im Altertum der phrygischen Göttermutter Rhea-Kybele
(die danach auch die Idäische Mutter genannt wurde) geweihte Gebirge (s. Rhea)
[* 9] knüpften sich zahlreiche
Mythen, wie die vom Raube des Ganymedes
[* 10] (s. d.) und vom Urteil des Paris (s. d.). – 2) Die mittlere Gruppe der die Insel Kreta
in ihrer ganzen Länge von West nach Ost durchziehenden Gebirge.
Der höchste Gipfel dieses gegen Süden und Südwesten steil abstürzenden, gegen Norden
[* 11] und Nordosten
in niedrigern Rücken und Terrassen allmählich absteigenden Gebirges, welches jetzt Psiloritis (entstanden aus hypsēlón óros,
«hoher Berg») genannt wird, ist 2456 m hoch. Unterhalb dieses Gipfels zeigte man eine Grotte, in welcher der nach kretischer
Sage auf dem östlichern Gebirgszuge, der Dikte, geborene Zeus von den idäischen Nymphen ernährt und
von den Kretern bewacht worden sein sollte. Auch der kretische I. ist reich an Quellen und wenigstens teilweise noch bewaldet
sowie von großer landschaftlicher Schönheit. Sowohl der kretische als der troische I. galt in der griech.
Sage als Wohnsitz der idäischen Daktylen (s.d.). – I. ist auch der Name des 243. Planetoiden.