Kátsena
,
Landschaft im mittlern
Sudân, ehemals ein unabhängiger
Staat, jetzt die nördlichste
Provinz des mohammedan.
Reichs
Sokoto, nach
Barth 28,630 qkm (520 QM.) groß, jetzt mit 300,000 Einw.,
war früher viel volkreicher, ist aber durch die beständigen Einfälle unabhängiger Haussastämme von seiner ehemaligen
Blüte
[* 2] tief gefallen.
Immer
noch ist Kátsena
einer der schönsten, zugleich gesündesten Teile des
Sudân, auf
dessen anmutig gewelltem, hier und da auch bergigem und von zahlreichen Wasseradern durchzogenem
Boden eine
Menge nutzbringender
Pflanzen gedeiht.
Für
Baumwolle
[* 3] eignet sich das Land aber nicht. Unter den zahlreichen Ortschaften (man zählt an 50 mit über 4000 Einw.)
ist die Hauptstadt Kátsena
(Kaschna) noch immer die ansehnlichste. Sie hatte ehemals 100,000 Einw.,
war eine der mächtigsten
Städte der
Haussa und erlangte sogar durch die
Ausbildung der Haussasprache eine wissenschaftliche
Bedeutung, kam aber nach tapferer Gegenwehr gegen die
Fulbe ganz herunter und zählt heute nur 8000 Einw., welche sich durch
Anfertigung von Baumwollzeugen und
Leder sowie durch ihren Handelsgeist auszeichnen.