Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Altenkirchen, an der
Sieg und der
LinieHagen-Betzdorf der Preußischen
Staatsbahn, hat eine katholische und eine evang.
Kirche, ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei, Eisenerzgruben, mehrere Hochöfen,
ein Feinblechwalzwerk, eine Lokomobilenfabrik, Kunstwollspinnerei, eine Holzstofffabrik,
Dampf- und
Wassermühlen
und (1885) 1225 Einw.
undUnterrichtswesen. Das Gesetz kennt keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Bekenntnissen. Die orthodoxe
oder anatolische Landeskirche gehörte bis 1833 unter das Patriarchat von Konstantinopel;
[* 4] seitdem ist sie selbständig. Seit 1852 wird
die Kirche geleitet durch eine zu Athen
[* 5] residierende HeiligeSynode, bestehend aus fünf Mitgliedern unter
Vorsitz des Metropoliten von Athen; die Regierung wird bei derselben durch einen königl. Kommissar vertreten. Es giebt 40 bischöfl.
Sitze, von denen 14 erzbischöfliche sind;
nur ein Sitz, derjenige von Athen, wird gesetzmäßig als metropolitaner anerkannt;
es gelten aber ebenfalls als Metropoliten lebenslang diejenigen Bischöfe von Thessalien und Epirus, die
diesen Titel vor dem Anschluß jener Länder an G. führten;
nach dem Tode der jetzigen Inhaber dieses Titels werden die Nachfolger
derselben Erzbischöfe, insoweit die Sitze in Hauptstädten von Nomen sind, sonst einfache Bischöfe sein.
Seit 1833 war für den Unterricht alles zu thun: von den Ausgaben im Budget kommen 3 Proz. auf denselben.
Es bestehen Gymnasien, ähnlich den Lyceen und Colleges in Frankreich; hellen. Schulen, ähnlich den ehemaligen lat. Schulen
Bayerns, und demotische oder Volksschulen; 1891 gab es 2379 öffentliche Elementar- und Volksschulen für Knaben und 351 für
Mädchen, außerdem über 150 Privatschulen. 1891 betrug die Zahl der Schüler beider Geschlechter in
den Primärschulen 116575. Sekundärschulen (hellenische) waren 1892 vorhanden 264 mit 16302 Schülern.
Die 40 Gymnasien zählten 5883 Schüler. 1835 (Anmerkung des Editors: 1837) wurde die Universität zu Athen (s. d.) gegründet.
Für das theol. Studium existierten das Rhisari-Seminar und 3 Specialschulen in den Provinzen, zusammen mit 115 Zöglingen.
Es bestehen 3 Ackerbauschulen, 1 Hebammenschule, 4 Lehrerseminare mit 602 Schülern, die Kriegsschule der
Evelpiden und die Fähnrichsschule in Peiraieus; mehrere gelehrte und litterar. Gesellschaften, eine polytechnische Schule
und Schule für schöne Künste; Druckereien und Zeitschriften. Von der männlichen Bevölkerung
[* 8] waren (1879) 63,6, von der
weiblichen 91,7 Proz. Analphabeten.