Klima.
[* 2] Das Klima von Ä. ist in den Sommermonaten heiß und trocken, aber den größten Teil des Jahres hindurch gesund, namentlich in ganz Oberägypten vom Delta [* 3] an, und mehr noch an und in der Wüste als in der Nähe des Flusses. Verschieden ist es in Alexandria und überhaupt in der Nähe der Meeresküste von dem in Kairo, [* 4] welches schon an dem oberägyptischen teil hat; so sinkt in Alexandria die Temperatur in Winternächten nie so tief wie in Kairo. Während im Delta der Regen nicht selten fällt (Alexandria hat 215 mm Regenmenge), sind in Kairo, wo nur 30 mm Regen im Jahre fallen, nach einer durchschnittlichen Rechnung etwa 240 Tage ganz heiter, an 86 Tagen sind Wolken sichtbar, an 31 ist der Himmel [* 5] bedeckt, an 8 nebelig.
Die mittlere Jahreswärme ist in
Alexandria 20,8°, in
Kairo 21,3°, in
Kenneh 26,5° und in
Theben über 29° C. Der kälteste
Monat ist der Januar mit 14,9° C. in
Alexandria, mit 12,1° in
Kairo; der heißeste der
August mit 26,8°
in
Alexandria und mit 29,6° (Juni) in
Kairo; das Küstenklima
mildert wie überall die Temperaturwechsel. Das
Thermometer
[* 6] steigt
indessen zu
Kairo nicht selten im Schatten
[* 7] auf 40° C., im Winter sinkt es bis auf 4° C., ja sogar für
kurze Zeit bis unter 0°. Im ganzen teilt sich Ä. klima
tisch in eine feuchtere Zone, die das Delta umfaßt, und in eine
heiße, trockne Zone des höhern Nilthals.
Fast das ganze Jahr hindurch, nämlich von Juni bis April, herrschen die Nord-, in den Wintermonaten die Nordwestwinde in Ä.; sie lindern nicht nur die Tageshitze, sondern sind auch für die Schiffahrt vom größten Nutzen. Morgens ist meist Windstille, gegen 12 Uhr [* 8] erhebt sich der Wind und nimmt zu bis gegen Sonnenuntergang. Nach dem Frühlingsäquinoktium erscheinen die heißen, erschlaffend wirkenden Südwinde, Chamsin genannt, die bis zum Juni andauern und in Kairo im Durchschnitt an 11 Tagen im Jahre wehen; schnelle Temperatursteigerung, in Kairo nicht selten bis 43°, und ebenso plötzliches Sinken der Luftfeuchtigkeit sind die Begleiterscheinungen dieses Windes, der einige Stunden nach Sonnenaufgang einsetzt, in den ersten Nachmittagstunden seine größte Heftigkeit erreicht und um Sonnenuntergang aufhört. Nicht zu verwechseln mit diesen, den Himmel oft durch Staubwolken in leichten Flor hüllenden Winden [* 9] ist der Sandsturm der Wüste, der eigentliche Samum, der nur in sandigen Teilen der Wüste weht und im Nilthal wenig verspürt wird. (über die Wirkung des ägypt. Klimas auf Kranke s. Klimatische Kurorte.) – Die tropischen Regen spielen für A. eine bedeutende Rolle. Sie sind die Ursache für das jährliche Steigen und Fallen [* 10] des Nils (s. d.).