1)
Freund Jesu,
Bruder der
Maria und
Martha in
Bethanien, wurde von
Jesus nach
Joh. 11. vom
Tod
erweckt.
Sein
Tag ist der 17. Dezember. - 2) Ein armer kranker
Mann in der
Parabel
[* 2] Jesu
(Luk. 16, 19. f.),
Schutzpatron der Kranken.
Nach
ihm sind benannt: der
Lazarusorden, die
Lazaristen,
Lazarette und
Lazzaroni.
Moritz, philosoph. Schriftsteller, geb. zu
Filehne in der preußischen
Provinz
Posen,
[* 3] ward 1860
Professor der
Philosophie zu Bern,
[* 4] 1868
Lehrer der
Philosophie an der
Kriegsakademie zu
Berlin,
[* 5] fungierte 1869 und 1871 als
Präsident der ersten und zweiten israelitischen
Synode zu
Leipzig
[* 6] und
Augsburg
[* 7] und wirkt seit 1873 als ordentlicher
Professor
an der
Universität zu
Berlin, wo er über allgemeine und
Völkerpsychologie,
Psychologie des Staatslebens,
Erkenntnistheorie und
Pädagogik Vorlesungen hält.
Seine im
Stil edelster
Popularität verfaßten
Schriften sind: »Das
Leben der
Seele in
Monographien« (Berl. 1856-58, 2 Bde.; 3. erweiterte
Aufl. 1883 ff., 3 Bde.);
Ȇber den
Ursprung der
Sitten« (2. Aufl., das. 1867);
Ȇber die
Ideen in der Geschichte« (das. 1865, 2. Aufl.
1872);
»Zur
Lehre
[* 8] von den
Sinnestäuschungen« (das. 1867);
»Ein psychologischer
Blick in unsre Zeit« (das. 1872);
»Rede auf
Herbart«
(das. 1876);
»Ideale
Fragen« (das. 1878, 3. Aufl. 1885);
»Was heißt national?« (das. 1880);
»Erziehung und Geschichte« (das.
1881);
»Unser Standpunkt« (das. 1881);
»Rede auf
Berth.
Auerbach«
[* 9] (das. 1882);
Ȇber die
Reize des
Spiels«
(das. 1883);
»Schiller und die
Schillerstiftung« (Leipz. 1885);
»Treu und
Frei. Gesammelte
Reden und
Vorträge über
Juden und
Judentum«
(das. 1887) u. a. Durch die mit
Steinthal 1859 begründete und bis jetzt herausgegebene
»Zeitschrift für
Völkerpsychologie
und Sprachwissenschaft« hat er eine von
Herbart zuerst angebahnte
Wissenschaft, die
»Völkerpsychologie«,
in die Litteratur eingeführt.