Pelzfresser
(Mallophaga Nitzsch), Insektenfamilie aus der Ordnung der Geradflügler, [* 2] durch parasitierende Lebensweise, Flügellosigkeit und analogen Körperbau mit den Läusen nahe verwandt, durch die beißenden Mundteile aber von diesen abweichend und den Übergang von den Orthopteren zu den Hemipteren vermittelnd. Der Körper ist oberhalb hornig, flach gedrückt, der Kopf horizontal; die Fühler sind drei- bis fünfgliederig, die Augen klein, einfach, der Thorax klein, meist nur zweiringelig, der Hinterleib neun- bis zehnringelig.
Die Beine sind kurz und kräftig, mit zweigliederigen Tarsen und einer einschlagbaren oder zwei Klauen. Die zahlreichen Arten leben an den Haaren von Säugetieren (Haarlinge) oder der Mehrzahl nach an den Federn der Vögel [* 3] (Federlinge) und nähren sich von der Substanz dieser Gebilde, saugen also kein Blut. Die meisten Arten halten sich an bestimmte Wohntiere, von denen manche mehrere solcher Parasiten beherbergen. Die Weibchen legen ihre Eier [* 4] an die Haare [* 5] oder Federn, und die ausschlüpfenden Jungen haben vollständig die Gestalt der Alten.
Zur Familie der Federlinge (Philopteridae), mit fadenförmigen, drei- oder fünfgliederigen Fühlern ohne Kiefertaster, gehört die artenreiche Gattung Philopterus mit dem Pfauenfederling (Philopterus falcicornis Nitzsch, s. Tafel »Halbflügler«),
auch
viele
Haarlinge, wie die
Hundelaus
(Trichodectes latus
Burm.), die
Ziegenlaus (T. climax
Burm.), die
Kuhlaus (T. scalaris
Burm.)
u. a. Ebenso umfaßt die
Familie der
Haftfüßer (Liotheidae), mit gekeulten, viergliederigen
Fühlern und
deutlichen Kiefertastern, sowohl
Feder- als
Haarlinge. Hierher gehört die
Gattung
Liotheum
Nitzsch, deren
Arten auf
Vögeln leben
und sehr hurtig laufen, wie die
Hühnerlaus (L. pallidum L.), die
Gänselaus (L.
anseris
Sulzer) u. a. Die Pelzfresser
sind besonders
von
Nitzsch bearbeitet worden, seine Untersuchungen hat
Giebel (»Insecta epizoa«, Leipz. 1874) herausgegeben.