Pflanzung
,
zur Begründung von Holzbeständen, hat in neuerer Zeit bei dem forstlichen Kulturbetrieb eine sehr beträchtliche
Ausdehnung
[* 2] erlangt. Die üblichen Pflanzensortimente sind: Kleinpflanzen (unter 0,2 m hoch),
Halbloden (0,2-0,5 m hoch),
Loden (0,5-1 m), Starkloden (1-1,5 m), Halbheister (1,5-2
m),
Heister (2-2,5 m), Starkheister (über 2,5 m).
Außerdem werden unterschieden:
Wildlinge, d. h. durch natürlichen Samenabfall wild erwachsene
Pflanzen,
Sämlinge, d. h. in Saatbeeten oder Bestandssaaten erzogene
Pflanzen, und verschulte
Pflanzen, d. h. durch Pflanzung
in Pflanzbeeten
(Pflanzschulen) erzogene
Pflanzen.
Verschulung heißt das
Verpflanzen in
Beeten
(Kampen) behufs
Erziehung brauchbaren Pflanzenmaterials. Ballenpflanzen nennt man
die
Pflanzen, deren
Wurzeln nach dem
Ausheben mit einem Erdballen umgeben sind; Einzelpflanzen solche, bei
denen in ein und dasselbe
Loch nur eine
Pflanze kommt, im
Gegensatz zu
Büschelpflanzen, deren mehrere unmittelbar nebeneinander
in einem
Büschel vereinigt sind und eingesetzt werden. Stutzpflanzen sind
Pflanzen ohne
Stengel,
[* 3]
Stecklinge
Pflanzen ohne
Wurzel.
[* 4] Die hauptsächlichsten
Methoden der Holzpflanzung
sind:
1)
Spalt-, Klemmpflanzung.
Das Einpflanzen erfolgt, z. B. bei
Kiefern, durch Einpflanzen in ein Spaltloch
mittels Anklemmens der
Pflanze mit einem Pflanzwerkzeug (Klemmspaten, Pflanzbeil).
2)
Löcher-, Handpflanzung.
Das Einpflanzen erfolgt mit der
Hand
[* 5] in
Löcher bei allen Holzarten.
3) Grabenpflanzung.
Das Einpflanzen erfolgt mit der
Hand in
Gräben, mitunter bei
Eichen angewandt.
4) Obenaufpflanzung.
Das Einpflanzen erfolgt über dem Bodenniveau in aufgeworfene
Hügel (Hügelpflanzung
),
Platten (Plattenpflanzung
) u. dgl., häufig
bei
Fichten auf feuchtem
Boden üblich.
5) Ballenpflanzung, vielfach bei Kiefern angewandt.
6) Stengelpflanzung.
Das Pflanzmaterial hat bloß
Stengel, keine
Wurzeln. Dahin gehören
Stecklinge, d. h. auf 0,3-0,5 m
gekürzte
Stücke von
Stengeln, Setzstangen, d. h. gegen 2-3 m lange Stengelteile, und
Ruten, d. h.
Stengel
in ihrer ganzen
Länge. Vorzugsweise bei
Weiden und
Pappeln gebräuchlich.
7) Stutzpflanzung
(Stummelpflanzung
). Das Pflanzmaterial besteht aus den
Wurzeln und dem darüber nach Wegschneiden des
Stengels
verbliebenen Stummel, hauptsächlich bei
Eichen zur
Anlage von Schälwaldungen gebräuchlich.