Philipp
von
Heinsberg,
Erzbischof von
Köln,
[* 2] geboren um 1130 aus einem angesehenen niederrheinischen Adelsgeschlecht,
ward 1156 Domdechant in
Köln, zog 1160 mit
Erzbischof Reinald nach
Italien,
[* 3] ward daselbst vom
Kaiser
Friedrich I. zu seinem
Kanzler
ernannt und 1167 nach Reinalds
Tod auf
Empfehlung des
Kaisers zum
Erzbischof von
Köln erwählt und nach seiner
Rückkehr aus
Italien 1168 geweiht. Er war fortan ein eifriger Anhänger des
Kaisers, für den er mehrere Sendungen an fremde
Höfe ausführte, und den er 1174 wieder an der
Spitze des
Kölner
[* 4]
Heerbanns nach
Italien begleitete; auch
in der
Schlacht bei
Legnano 1176 kämpfte er mit.
Darauf half
er den
Frieden von
Venedig
[* 5] 1177 zwischen
Friedrich I. und
Alexander III. vermitteln und war dann besonders eifrig
thätig bei der Bekämpfung
Heinrichs des Löwen, nach dessen
Sturz er 1180 für sein Erzstift das Herzogtum
Westfalen
[* 6] erhielt. Nachdem er noch durch große Ankäufe das Gebiet seines
Stifts bedeutend vergrößert und die
Blüte
[* 7] desselben
durch
Begünstigung der
Städte, ihres
Handels und
Gewerbes befördert hatte, änderte er plötzlich seine
Haltung dem
Kaiser gegenüber,
versöhnte sich mit
Heinrich dem
Löwen
[* 8] und stellte sich 1187, von
der Stadt
Köln unterstützt, an die
Spitze einer großen klerikalen
Verschwörung gegen den
Kaiser, deren
Pläne jedoch durch den
Fall
Jerusalems und den
Tod des
Papstes
Urban III. vereitelt wurden. Philipp von Heinsberg
mußte sich dem
Kaiser unterwerfen und folgte 1190
Heinrich VI. nach
Italien, wo er vor
Neapel
[* 9] starb.
Vgl. Keußen,
De Philippo Heinsbergensi
(Kref. 1856);
Peter, Analecta ad historiam Philippi etc. (Berl. 1861);
Hecker, Die territoriale
Politik des
Erzbischofs
Philipp I. von
Köln (Leipz. 1883).