Produktion
(lat.), im allgemeinen das
Produzieren oder Hervorbringen sowie das Hervorgebrachte, das
Produkt selbst;
im engern volkswirtschaftlichen
Sinn s. v. w.
Gütererzeugung, d. h. jede Thätigkeit, welche
Werte schafft.
Der
Mensch kann keine
Stoffe hervorbringen, sondern nur den von der
Natur gebotenen
Stoffen
Formen geben, in denen sie eine erhöhte
Brauchbarkeit für die Befriedigung von Bedürfnissen haben. Die Physiokraten faßten den
Begriff der Produktion
so eng auf, daß
sie nur die Hervorbringung von Bodenerzeugnissen darunter verstanden.
Später bezeichneten viele Nationalökonomen solche Thätigkeiten als »produktiv«, durch welche Sachgüter hervorgebracht werden, während die persönliche Dienstleistungen, gelehrte Beschäftigungen etc. »unproduktiv« seien. Rau und Lotz machten dabei das Zugeständnis, daß Handel und Ortsveränderung mittelbar produktiv seien. Der ganze an diese Frage geknüpfte Streit ist ein leerer Wortstreit, da für ihn die Bestimmung der Begriffe Gut, Wert und Wirtschaft maßgebend ist. Von ganz andrer Bedeutung ist die Frage, ob eine Thätigkeit dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit entspricht. Dies ist der Fall, sobald der Erfolg das gebrachte Opfer genügend lohnt. Wer das Gesamtwohl durch seine Thätigkeit um so viel erhöht, daß für die von ihm vermehrten Güter der höchstmögliche Ersatz geleistet wird, der hat jenem Grundsatz genügt.