Prosimii
(lat.), Halbaffen. ^[= (Prosimii, hierzu Tafel "Halbaffen"), Ordnung der Säugetiere, die vielfach wegen ...] [* 3]
Prosimii
3 Wörter, 28 Zeichen
Zoologie — Klassen u. Ordnungen — Klassen etc. der Säugethiere
Prosimii
(lat.), Halbaffen. ^[= (Prosimii, hierzu Tafel "Halbaffen"), Ordnung der Säugetiere, die vielfach wegen ...] [* 3]
[* 3] (Prosimii, hierzu Tafel »Halbaffen«),
Ordnung der Säugetiere, die vielfach wegen der Ähnlichkeit [* 5] in Erscheinung und Lebensweise mit den Affen [* 6] vereinigt, besser jedoch von ihnen getrennt wird, da die Verwandtschaft mit ihnen in allen übrigen Beziehungen nur gering ist. Die Halbaffen haben einen schlanken, schwächlichen Körper mit weichem, wolligem Haarkleid, einen raubtierähnlichen Kopf mit stark hervortretendem Gesicht, [* 7] große Ohren und sehr große Augen. Das Gebiß steht zwischen dem der Raubtiere [* 8] und der Insektenfresser. [* 9]
Stets ist ein Schlüsselbein vorhanden. Die vordern Gliedmaßen sind immer kürzer als die hintern; Daumen und große Zehe lassen sich den übrigen Zehen gegenüberstellen, und hierdurch werden, genau wie bei den Affen, die Vorderfüße zu Händen, die Hinterfüße zu Greiffüßen. Der Schwanz dient niemals zum Greifen, was doch bei manchen Affen der Fall ist. Das große Gehirn [* 10] hat keine Windungen. Am Darm [* 11] befindet sich stets ein Blinddarm. Meist sind mehrere Paare Zitzen vorhanden, von denen die letzten am Bauch [* 12] oder in den Weichen stehen. - Die Halbaffen sind fast sämtlich Nachttiere, klettern sehr geschickt, aber langsam und ernähren sich von Insekten [* 13] oder kleinern Wirbeltieren.
Die meisten Arten leben auf Madagaskar [* 14] und den benachbarten Inseln, andre auf den ostindischen Inseln und dem afrikanischen Festland. Fossile Reste sind neuerdings in Frankreich und Nordamerika [* 15] und zwar in den Eocänschichten gefunden worden; die amerikanischen zeichnen sich durch ein vollständiges, lückenloses Gebiß von 44 Zähnen aus und werden in zwei besondern Familien untergebracht. Die lebenden Halbaffen, zu denen man auch wohl die gewöhnlich als Insektenfresser betrachteten Pelzflatterer (s. d.) rechnet, bestehen nach Ausschluß dieser Familie aus 13 Gattungen mit nahezu 60 Arten und lassen sich am besten in 3 Familien gruppieren:
1. Familie: Fingertiere (Chiromyidae). An allen Fingern und Zehen, mit Ausnahme der großen Zehen, Krallen; Schwanz lang und buschig. Nur Chiromys madagascariensis (s. Fingertiere). - 2. Familie: Langfüßer (Tarsiidae). Nur die zweite und dritte Zehe mit Krallen, die übrigen mit Nägeln; Fußwurzelknochen stark verlängert; Schwanz sehr lang, dünn behaart. Ähneln in der Lebensweise den Eichhörnchen. Nur Tarsius spectrum, der Koboldmaki (s. d.), auf Sumatra, Borneo und einigen benachbarten Inseln. - 3. Familie: Lemuriden (Lemuridae). Nur die zweite Zehe bekrallt. 11 lebende Gattungen mit über 50 Arten, die gewöhnlich in 4 Unterfamilien gestellt werden; in Afrika, [* 16] Ostindien [* 17] und Südchina; fossil in Frankreich. Hierher unter andern: Lemur (Maki, s. d.), Stenops (Lori, s. d.), Arctocebus (Bärenmaki, s. d.) und Galago (Ohraffe, s. d.).